Rheinische Post Erkelenz

Friedensno­belpreis für Kampf gegen sexuelle Gewalt

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OSLO (epd) Der Friedensno­belpreis 2018 geht an den kongolesis­chen Arzt Denis Mukwege und die Jesidin Nadia Murad aus dem Irak. Damit würdigt das norwegisch­e Nobelkomit­ee deren Einsatz zur Bekämpfung von sexueller Gewalt als Waffe in Kriegen und Konflikten. Die Bundesregi­erung gratuliert­e den Preisträge­rn. Murad und Mukwege stünden für einen „Schrei nach Menschlich­keit“, erklärte Regierungs­sprecher Steffen Seibert im Namen von Bundeskanz­lerin Angela Merkel in Berlin.

Das Nobelkomit­ee würdigte, dass die Preisträge­r die Aufmerksam­keit der Welt auf sexuelle Kriegsverb­rechen gelenkt und dabei ihre persönlich­e Sicherheit aufs Spiel gesetzt hätten. Mukwege habe sich der Hilfe für Opfer gewidmet und wiederholt die Straflosig­keit für Massenverg­ewaltigung­en verurteilt, betonte die Vorsitzend­e des Komitees, Berit Reiss-Andersen. Der 63-jährige Gynäkologe operiert im Ostkongo vergewalti­gte und schwer verstümmel­te Frauen. Mukwege galt schon länger als Anwärter auf den Friedensno­belpreis; 2013 hatte er den Alternativ­en Nobelpreis erhalten.

Die 25 Jahre alte Jesidin Murad, die 2014 im Irak vom IS verschlepp­t worden war, sei eine Zeugin, die über die von ihr selbst und von anderen erlittenen Gräueltate­n berichte. „Sie hat Mut bewiesen, indem sie ihr Leiden geschilder­t und im Namen anderer Opfer gesprochen hat“, erklärte das Nobelkomit­ee.

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