Träume und Ideen einfach verkohlt
Der Garten der Waldstreicherei ist zu großen Teilen abgebrannt. Elke Kamper kümmert sich um den Wiederaufbau – und hofft auf Hilfe. Von Arnold Küsters
was überlebt hat.“Auf einem angekohlten Brett Galgenhumor. Mit weißer Farbe hat ihre Tochter „Brennholzverleih“aufgemalt.
Das rund 1100 Quadratmeter große Grundstück sieht mitgenommen aus. Das liegt natürlich am Herbst. Am Regen. Aber auch an den Aufräumarbeiten. Dabei hat sich Elke Kamper Mühe gegeben: „Ich habe überall Sitzgelegenheiten geschaffen. Ich wollte wieder Normalität haben.“Irgendwo steht eine Badewanne. Auf einem alten Küchentisch liegt eine umgefallene Vase. Küchenmöbel ohne Türen stehen beiseite gerückt. Der Garten soll jetzt erst einmal zur Ruhe und „wieder ins Leben kommen“.
Die Solidarität unter den Kommilitonen, die 51-Jährige studiert im 3. Semester Kulturpädagogik, sei groß. Auch unter den Freunden, Bekannten, Gartennachbarn. Gartengeräte wurden gebracht, mal ein Kasten Bier. „Wir haben mit 31 Leuten 162 Stunden gebraucht, um den Brandschutt zu beseitigen.“
Noch ist unklar, ob und in welchem Umfang die Versicherung Kosten übernimmt. Sie können den Menschen nicht genug danken, die mit weißen Schutzanzügen und Mundschutz mitten im Schutt standen und kaum Luft bekamen. 2007 hat Elke Kamper den Garten übernommen. Auf dem Gelände hat sie für Interessierte Natur vermittelt, gepaart mit Theater und Musik. Waldstreicherei nennt sie ihre Arbeit. Kurse für Kinder und auch für Erwachsene.
Träume und Ideen einfach verkohlt. Das Ende einer Vision. Jedenfalls vorläufig. Elke Kamper hatte, gemeinsam mit den Studierenden, viel vor. Auf privater Basis sollten Kulturprojekte stattfinden, „auch kleinere Festivals.“Offene Ideen in einem offenen Garten. Im Augenblick laufen Überlegungen wie: „Können oder wollen wir überhaupt den Garten nach unseren Ideen fortführen? Die Hütte war einfach genial.“Auf alten Fotos, wirkt der Garten verwunschen, die Holzhütte eine Mischung aus Bauwagen, Wochenendhaus, und wie ein Ort, der Kreative zulässt und zugleich fördert.
Nun sucht Elke Kamper Kooperationspartner, „die mithelfen, aufzubauen.“Dabei geht es ihr nicht nur um finanzielle Hilfe, „Leute mit Herzblut. Das müssen nicht viele sein.“Sie zweifelt dennoch, ob der „Garten wieder so wird, für meine Waldtätigkeit. Dieses offene Konzept im geschlossenen Rahmen.“Die Gartennachbarn haben ihr bereits Vieles überlassen, denn ihnen wurde gekündigt, „unfassbar, nach zum Teil mehr als 40 Jahren. Keine Ahnung, was dahinter steckt.“So kommt für Elke Kamper Glück ins Unglück: „Ich kann mir eine Gartenhütte abbauen. Allerdings habe ich noch keine Ahnung, wie das geht.“Aber sie hofft auf kundige Helfer.