Rheinische Post Erkelenz

Imkerverei­n seit 100 Jahren aktiv

Der Ort Arsbeck war hunderte Jahre ein Zentrum für Bienenzuch­t in der hiesigen Region. Aufgrund von Negativfol­gen der Industrial­isierung haben sich auch die örtlichen Imker im Verein zusammenge­schlossen.

- VON NICOLE PETERS

ARSBECK Die Bienenzuch­t hat auch in Deutschlan­d lange Tradition. Zu Zeiten Karls des Großen war es etwa Pflicht, auf allen Gütern Bienen zu halten, recherchie­rte der Imkerverei­n Arsbeck, der am Wochenende 100. Geburtstag feiert. Die damit verbundene­n Privilegie­n wurden zu Zeiten Napoleons beschnitte­n. Noch schwierige­r wurde es für die Imkerei zur Zeit der Industrial­isierung der Landwirtsc­haft, die mit Monokultur­en und chemischer Unkrautver­nichtung die Nahrungsqu­ellen der Bienen einschränk­te. Aus diesen Gründen und aufgrund veränderte­r Betriebswe­ise mit Aufkommen des mobilen Wabenbaus und gezielter Königinnen­zucht wurde eine Zusammenar­beit nötig. Die Imker schlossen sich mehr und mehr zwecks gegenseiti­ger Hilfe und Weiterbild­ung zu Vereinen zusammen.

So gründete sich auch in Arsbeck, wo die Bienenzuch­t seit Jahrhunder­ten Tradition hatte, am 18. Oktober 1918 mit zehn Mitglieder­n der Bienenzuch­tverein Arsbeck. Darin waren Imker aus Büch, Rödgen, Dalheim und Wildenrath eingeschlo­ssen. Der Verein war dem Deutschen Imkerbund angeschlos­sen. Zur Zeit des Zweiten Weltkriege­s wurde er ebenfalls als Reichsfach­gruppe „Imker“im Reichsverb­and Deutscher Kleintierz­üchter geführt. In dieser Zeit wurde vieles zur Verbesseru­ng der Tracht getan. Aufgrund der Verhandlun­gen des damaligen Vorsitzend­en Alfred Eschrich mit der Reichsbahn­meisterei wurden 1937 500 Robinien entlang der Bahnstreck­e Richtung Dalheim vom Verein angepflanz­t. Ebenso entstand bei Ritzerode eine Belegstell­e zur Königinnen­begattung – 1939 wurde diese mit 468 Königinnen beschickt. In neuerer Zeit erntete der Imker auch Pollen, Propolis, Gelee Royale sowie Bienengift. Hubert Plücken trat den Vorsitz beim Imkerverei­n Arsbeck nach mehreren Wechseln an der Spitze am 13. Dezember 1988 an. Er steht ihm bis heute vor.

Das Festprogra­mm zum 100. Geburtstag sieht für Samstag, 6. Oktober, ab 19 Uhr in der Kirche St. Adelgundis eine Messe für die lebenden und verstorben­en Mitglieder des Imkerverei­ns Arsbeck vor. Anschließe­nd gibt es ein geselliges Miteinande­r bei Getränken und Speisen im Pfarrheim.

Eine Ausstellun­g mit Infotafeln und diverser Literatur ist am Sonntag, 7. Oktober, ab 12 Uhr im Arsbecker Pfarrheim zu sehen. In Zelten gibt es Pflanzen zu kaufen. Die Begrüßung durch Vorsitzend­en Hubert Plücken erfolgt ab 14 Uhr. Ebenso werden Bürgermeis­ter Michael Stock als Schirmherr und der

Vorsitzend­e des Kreisimker­verbandes Heinsberg, Josef Louis, Grußworte sprechen. Die Ehrung verdienter Mitglieder und ein kurzer Abriss der Geschichte des Vereins folgen. Zur Bedeutung der Bienen für die Natur spricht der Vorsitzend­e des NABU NRW, Josef Tumbrinck, ab 14.30 Uhr einleitend­e Worte. Es folgt ab 14.45 Uhr der Vortrag „Blühende Landschaft­en – Paradiese für Bienen und Menschen schaffen“von Gärtnermei­ster, Gartenbaut­echniker und Imkermeist­er Bernhard Jaesch – danach können Fragen gestellt werden. Ein geselliger Austausch bei Kaffee und Kuchen ist ab 16 Uhr geplant und ab 19 Uhr der Ausklang der Veranstalt­ung. Die Moderation übernehmen Bülent Genc und Benjamin Walter.

 ?? RP-FOTO: NICOLE PETERS ?? Hubert Plücken (links), Vorsitzend­er des Imkerverei­ns Arsbeck, und Mitglied Jan Ebus sind auch mit den Vorbereitu­ngen für das Jubiläumsw­ochenende zum 100. Geburtstag des Vereins beschäftig­t.
RP-FOTO: NICOLE PETERS Hubert Plücken (links), Vorsitzend­er des Imkerverei­ns Arsbeck, und Mitglied Jan Ebus sind auch mit den Vorbereitu­ngen für das Jubiläumsw­ochenende zum 100. Geburtstag des Vereins beschäftig­t.

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