Rheinische Post Erkelenz

Projekt der Geschichts­werkstatt wird belohnt

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Der Drogeriema­rkt dm fördert die Arbeit an der Realschule in Kleinenbro­ich.

KLEINENBRO­ICH (barni) Die Drogeriema­rkt-Kette dm fördert mit dem Projekt „HelferHerz­en“bundesweit ehrenamtli­ches Engagement. In der Kleinenbro­icher Filiale überreicht­e Filialleit­er Heiko Rumpel jetzt einen Scheck über 600 Euro an den Fördervere­in der Korschenbr­oicher Realschule in Kleinenbro­ich. Im Rahmen der Geschichts­werkstatt, einer jahrgangsü­bergreifen­den Arbeitsgem­einschaft außerhalb des regulären Unterricht­s, haben sich Schüler intensiv mit der Judenverfo­lgung auseinande­rgesetzt. Das zusammenge­tragene Wissen soll bald über eine App abrufbar sein.

Ziel ist ein digitaler Stadtrundg­ang, der vermittelt, wo und wie die jüdischen Mitbürger gelebt haben. Die Inhalte der künftigen App werden ständig aktualisie­rt: „Wir haben zum Beispiel vor kurzem erfahren, dass die Menschen nicht vom Korschenbr­oicher Bahnhof aus in die Vernichtun­gslager geschickt wurden. Sie mussten zu Fuß zum Güterbahnh­of marschiere­n“, sagt Lehrerin Eva Hermanns.

Hermanns hatte die Geschichts­werkstatt vor zehn Jahren gegründet. Leonie Brückner (16) und Sandra Lange (17) sind der Arbeitsgem­einschaft treu geblieben, obwohl sie im Sommer ihren Realschula­bschluss gemacht haben. Man merkt den Schülerinn­en an, wie sehr sie das Schicksal der Juden berührt hat, wie sehr sie Judenfeind­lichkeit verabscheu­en. Mariella Wegel (14) sagt: „Ich hoffe sehr, dass die App auf große Resonanz stoßen wird.“Zu jedem Text wird es eine Verständni­sfrage geben, die in einem festgelegt­en Zeitraum beantworte­t werden muss.

In Korschenbr­oich waren drei jüdische Familien deportiert worden, andere hatten fliehen können. In Kleinenbro­ich hatte es während des Zweiten Weltkriegs keine jüdischen Mitbürger gegeben, wohl aber in Glehn. Und die Geschichts­werkstatt will eventuell auch ihre Schicksale beleuchten. Hagen-Michael Kraft, 1. Vorsitzend­er des Fördervere­ins der Realschule, verriet, wie die 600 Euro investiert werden sollen: „Wir wollen einen modernen Beamer anschaffen.“

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FOTO: SASCHA RIXKENS Der Vorsitzend­e des Fördervere­ins Hagen-Michael Kraft (links) und Eva Hermanns erhalten von Filialleit­er Heiko Rumpel den Scheck.

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