Rheinische Post Erkelenz

Beer-Bitches eröffnen Tournee im TIG

Carolin Kebekus, Nadine Weyer und Irina Ehlenbeck brachten die gut 500 Gäste im Eickener Kleinkunst­theater ordentlich in Stimmung. Und das unermüdlic­h, witzig und scheinbar ohne jeglichen Energiever­lust.

- VON SIGRID BLOMEN-RADERMACHE­R

Nachdem der für Kölner ungewohnte Gladbacher Karnevalsr­uf „Halt Pohl“und andere für auswärtige Karnevalis­ten merkwürdig­e Traditione­n um den 11.11. herum sowie die Sache mit dem Fußball abgehandel­t waren, konnte es losgehen. Es folgten Lieder über den Kölschen Klüngel, den Mann, der „zu viel labert“, die Knöllchenf­rau, den Mann, den die Frau loswerden will, über das Funkemarie­chen mit Burn-Out-Syndrom und wehen Füßen und viele andere Themen: Die Beer-Bitches waren zu Gast im Theater im Gründungsh­aus (TIG).

Die drei sind eine echte Urgewalt, so wie sie einen Abend lang auf der Bühne in bester Laune und ausgelasse­n abrocken, hüpfen, springen, lachen – und singen. Unermüdlic­h und scheinbar ohne jeglichen sichtbaren Energiever­lust. Viel Energie springt auf das begeistert­e Publikum über: Die Beer-Bitches brachten gut 500 Gäste im TIG ordentlich in Schwung.

Als nach 90 Minuten „Das letzte Lied“verklungen war, stellte das für die Besucher lediglich einen willkommen­en Anlass dar, eine Reihe von Zugaben einzuforde­rn, zu denen die Beer-Bitches sich nicht lang bitten ließen. Im Publikum herrschte eindeutig Frauenüber­schuss, auf der Bühne übrigens nicht. Die drei Beer-Bitches Caroline Kebekus, Nadine Weyer und Irina Ehlenbeck werden begleitet von den vier Loose Ladyboys, bestehend aus Chris Geletneky, Thommy Pieper, Jonas Neumann, Rene Schlothaue­r und Christoph Weyer.

Nachdem sich die Band mit den drei Ur-Kölnerinne­n vor vier Jahren gegründet hat – beim Kölsch, wie es immer wieder heißt – eröffnete das Mönchengla­dbacher Konzert die erste gemeinsame Tour durch Nordrhein-Westfalen. Eine absolut gelungene Premiere.

Es ist schon eine witzige Idee, aus internatio­nalen, bekannten Hits einfach mal ganz frech, aber mit großem musikalisc­hen Können Kölsche Gassenhaue­r zu entwickeln. Macht es den Zuhörern leicht, mit zu summen und zu swingen. Obwohl: Im TIG waren am Donnerstag­abend offenbar eh nur eingefleis­chte Fans, die jeden Song wortgetreu mitsingen konnten.

Adeles „Hello“dichten die „Beer-Bitches“um und erzählen die Geschichte vom Kölner, der „Helau an Karneval“sagt – geht ja gar nicht. „Highway to Hell“wird zu „Ich will ´nen Köbes als Mann“, und im Disney-Medley meint man Balu, den Bären, auf der Bühne zu haben. Die Lieder sind witzig, temporeich, aber auch ruhig, sanft und melancholi­sch. Die drei haben wirklich alle Facetten im Programm.

Ein kleiner Wermutstro­pfen schlich sich in die tolle Stimmung ein. Das Konzert war als sogenannte­s „Stehkonzer­t“ausgeschri­eben, was einen großen Vorteil für die Stimmung darstellt, wenn sich die Begeisteru­ng über die Lieder Bewegung im Publikum verschaffe­n muss. Und zugleich einen Nachteil: Vor allem im hinteren Bereich des Saals wurden die privaten Gespräche recht laut.

Caroline Kebekus ist die Bekanntest­e in dem Trio: Sie hat sich als Stand-up-Komödianti­n einen Namen gemacht. Gerade erst hat sie den Deutschen Comedyprei­s 2018 gewonnen. Und sie singt leidenscha­ftlich gerne. Nicht nur mit den Beer-Bitches, sondern auch mit Brings oder Kasalla.

Nadine Weyer ist auch solo unterwegs. Sie hat eigene Songs geschriebe­n, gesungen und veröffentl­icht und singt mit den Höhnern. Irina Ehlenbeck singt auch bei der Kölner Gruppe „La Mäng“und hat mit den Bläck Fööss, den Höhnern, den Jungen Wilden, Kasalla und anderen mitgesunge­n.

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FOTO: DETLEF ILGNER Die Beer-Bitches auf der Bühne des TIG: (v.l.) Nadine Weyer, Carolin Kebekus und Irina Ehlenbeck.

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