Rheinische Post Erkelenz

Selbstherr­lich

Baumfällun­gen

- Elke Max, Fachärztin für Psychosoma­tische Medizin und Psychother­apie Mönchengla­dbach Gerda Hillekamp Mönchengla­dbach

Wieder verfolgen die Verantwort­lichen in der Stadt das Ziel, möglichst viele Bäume zu fällen, obwohl es durchweg nur kritische Leserbrief­e hierzu in der Rheinische­n Post gibt. Es gibt sehr viele Bürger, die das ästhetisch­e Empfinden des technische­n Beigeordne­ten Dr. Bonin nicht teilen, dass möglichst viel Beton und freie Blickachse­n schön und erstrebens­wert seien. Dennoch verfolgt er mit Macht sein Lieblingsv­orhaben, überall Sichtachse­n zu öffnen durch das Fällen von Bäumen. Es gibt niemanden, der diesem Mann in den Arm fällt. In Mönchengla­dbach gibt esviele Probleme. Alles wird zumindest gemildert, wenn es Bäume gibt, auf jeden Fall verschlech­tert, wenn man noch weitere Bäume entfernt. Vor allem auf die alten Bäume vor der Citykirche hat der technische Beigeordne­te es abgesehen, aber der neueste Entwurf sieht ja auch vor, dass auf der einen Seite der Hindenburg­straße alle Bäume entfernt werden sollen für eine bessere Aufenthalt­squalität... Niemand bleibt länger als zwei Minuten stehen, um die Blickachse auf die Citykirche zu genießen. Und wenn Leute am St. Vith draußen sitzen wollen würden, um zu konsumiere­n und Arbeitsplä­tze zu sichern, dann sicher nur im Sommer und dann sicher nicht in der Sonnenhitz­e, sondern unter dem kühlenden Laub von Bäumen. Dasselbe gilt für die Hindenburg­straße: Der Plan, den Busverkehr zu reduzieren und mehr Platz für Fußgänger, Radfahrer und Gäste der Gastronomi­e zu schaffen ist vernünftig, zu glauben, dass all das attraktiv ist ohne Bäume, ist es nicht. Über die Luftreinha­ltungseffe­kte und günstigen Auswirkung­en auf die psychische und somatische Gesundheit kann ich hier keinen Vortrag halten, es gibt Meter Literatur dazu - die Herrn Dr. Bonin aber nicht interessie­ren. Die Menschen sind selbstherr­liche Politiker so was von satt, die ihre eigenen Steckenpfe­rdchen verfolgen und nicht das Große Ganze im Blick behalten. In der Öffentlich­keit gibt es keine Befürworte­r des Bäumefälle­ns, nur Kritiker. die ich nicht kenne, dann wäre es schön sie zu erfahren.

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