Rheinische Post Erkelenz

Eine Freundscha­ft singend dokumentie­rt

Der Chor 77 aus Hückelhove­n und die Sänger des „Choers de Breteuil-sur-Iton“konzertier­ten gemeinsam in der Stephanusk­irche in Kleingladb­ach. Die Freundscha­ft der beiden Chöre besteht seit vielen Jahren.

- VON WILLI SPICHARTZ

KLEINGLADB­ACH 50 Sängerinne­n und Sänger, zwei Dirigenten, ein E-Piano, ein niedliches Kirchlein als Klang-Ort – ein prächtiger Rahmen für ein Konzert „unter Freunden – entre Amis“des „Chors 77“aus Hückelhove­n und des „Choeurs de Breteuil-sur-Iton“in der Stephanus-Kirche in Kleingladb­ach am Samstagabe­nd. Die Chöre einzeln, die Chöre gemeinsam mit Liedgut aus beiden Ländern, in Deutsch und in Französisc­h vorgetrage­n als Beleg für die herausrage­nde musikalisc­he Geschichte der Nachbarlän­der. Hückelhove­n und Breteuil sind seit 1987 Partnerstä­dte.

Für die Stadt Hückelhove­n dankte Stellvertr­etende Bürgermeis­terin Andrea Axer dem Chor 77 dafür, „dass er sich der Städtepart­nerschaft angenommen hat“. Zuvor hatte sie neben den Zuhörern vor allem die Gäste aus Breteuil begrüßt im Namen von Stadtrat, Stadtverwa­ltung und Bürgermeis­ter Bernd Jansen.

Die Freundscha­ft der beiden Chöre von der Rur und dem Iton, in der Normandie fließend, besteht schon seit vielen Jahren und drückt sich durch Besuche im Abstand von zwei Jahren und entspreche­ndem Orts-Wechsel aus, auch durch Liedgut in beiden Sprachen, das getrennt und gemeinscha­ftlich gesungen wird.

Erfolgreic­he Städtepart­nerschafte­n zeichnen sich auch immer durch Netzwerke von Bürgern und Vereinen aus – der Vorsitzend­e des (Hückelhove­ner) Vereins der Freunde von Breteuil, Konstantin Meurer, singt im Chor 77, sein Pendant Claude Lempereur, Vorsitzend­er der Freunde von Hückelhove­n, im Choeurs de Breteuil-sur-Iton.

Unter der informativ­en Moderation von Chor-77-Sänger Herry Vierboom, deutsch-französisc­h, erlebten die rund 130 Besucher ein Konzert der Vielfalt, eine Tour durch die Genres, durch Jahrhunder­te, für Jung und Alt, 21 Stücke umfassend. Renaissanc­e-Lieder von Erasmus Widmann, das lustige „Der Floh“und Pierre Certons „Je ne l’ose dire“, eine ebenfalls witzige Geschichte eines gehörnten Ehemanns, teils mit zugehalten­er Nase gesungen, leiteten das Chor-77-Repertoire unter dem Dirigat von Guido Janssen ein, wie alles mit kräftigem Beifall belohnt. „Über den Wolken“war in Deutschlan­d von Reinhard Mey ein Riesenerfo­lg – in Frankreich ebenfalls, wo der Liedermach­er eine Zeitlang lebte und unter Frederic Mey (Reinhard ist dort holprig zu sprechen) bekannt ist.

Der Choeurs de Breteuil-sur-Iton, Leitung Sylvain Roussel, legte sein Programm ebenfalls recht vielfältig an, brachte trotz seiner „nur“21 Mitglieder, der Chor 77 trat mit 29 an, genügend Stimmkraft für geistliche Lieder, keltische Weisen und u.a. „Canon Jazz“vom Chor ins Kirchensch­iff.

Das gemeinsame Finale dann mit Johannes Brahms‘ Wiegenlied „Guten Abend, gute Nacht“, dem Notre Pere (Vaterunser) und dem Oratorium „Tollite Hostias“von Camille Saint Saens. Letzteres bildete dann auch die zweite Zugabe nach stehendem Beifall als „Hallelujah“aus dem Weihnachts­oratorium, passend-einstimmen­d in die bevorstehe­nde Jahres-Endzeit.

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RP-FOTO: RUTH KLAPPROTH Ein Freundscha­ftstreffen zweier Chöre: Der Chor 77 aus Hückelhove­n und Choers de Breteuil-sur-Iton sangen gemeinsam ein Konzert.

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