MG_Artfriends luden Performer ins Museum Abteiberg ein
Tänzerin Miriam Röder, Medienkünstler Kai Welf Hoyme und Lyriker Thomas Koch schufen eine besondere Atmosphäre in einem der Kleeblatt-Räume des Museums.
Sie traten schon gemeinsam bei „Nachtaktiv“auf und im Kunst-Wohnwagen von Bernhard Jansen. Am Donnerstagabend konnte man sie in einem der Kleeblatt-Räume im Museum Abteiberg erleben: die Tänzerin Miriam Röder, den Medienkünstler Kai Welf Hoyme und den Lyriker Thomas Koch.
Auf Einladung von Eva Caroline Eick und Felicitas Fritsche-Reyrink waren sie zu Gast beim Jour Fixe der MG_Artfriends. Eick und Fritsche-Reyrink sind die Organisatorinnen der Veranstaltungen der jungen Museumsfreunde.
An jedem dritten Donnerstag im Monat, wenn das Museum Abteiberg bis 22 Uhr geöffnet hat, gibt es ein spezielles Angebot für die ArtFriends, die junge Abteilung des Museumsvereins. Das Interesse für das Museum soll bei den jüngeren Menschen zwischen 18 und 35 geweckt werden, die Hemmschwelle, die den Besuch eines Museums erschwert, niedriger machen. Pilates wurde schon in der Rotunde geturnt, im Winter werden Pralinen verkostet und beim Oktober-Jour-Fixe wurden die gut 20 Besucher – Jung und Alt gleichermaßen – Zeuge einer intermedialen Performance.
Wenn die in Mönchengladbach geborenen Koch, Röder und Hoyme sich zusammentun und damit Sprache, Sound und Tanz aufeinandertreffen, dann werden Grenzen der Medien ausgetestet.
Thomas Koch trägt Texte vor, nicht immer Wort für Wort verstehbar, doch „wenn nur einzelne Worte hängen bleiben, ist es gut“, sagt Koch. Es sind Stimmungen, die er beschreibt, Gedankenfetzen, die er in den Raum gleiten lässt. Vom Schnee, vom Wind, der rauscht, von Stille, aber auch von verhüllten Frauen, die übersehen werden, handeln seine Texte.
Während er spricht, nimmt Hoyme die Sprache auf, spielt sie verdoppelnd in den Live-Vortrag ein, verfremdet die Stimme, addiert Umgebungsgeräusche hinzu. Kochs Worte und Stimme lösen sich von seiner Person, wandern in den Raum, verlieren einen Teil ihrer eigentlichen Bedeutung.
Die Tänzerin Miriam Röder reagiert auf beides. Häufig stehen die drei Künstler im Blickkontakt zueinander, denn wenn auch die Performances einem roten Faden folgen, unterscheiden sie sich doch immer wieder – übrigens auch in Abhängigkeit vom Raum.
Diesen Raum nimmt Miriam Röder mit ihren mal fließenden, mal abgehackten Bewegungen ganz in ihren Besitz, durchquert ihn mit gleitenden Schritten. Immer wieder nimmt sie Bezug auch auf den Rhythmus des lyrischen Vortrags von Thomas Koch.