Rheinische Post Erkelenz

Schrotthän­dler-Protest mit 70 Lkw in der Innenstadt

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(see) Mit rund 200 Teilnehmer­n und 70 Lastwagen sind Schrotthän­dler aus ganz Deutschlan­d am Freitag durch die Mönchengla­dbacher Innenstadt gezogen. Wegen der Demonstrat­ion kam es am Nachmittag zu kleineren Verkehrsbe­hinderunge­n. Das große Stauchaos lieb aus.

Mit der Demonstrat­ion wollten die Schrotthän­dler auf ihre Situation aufmerksam machen. Sie kritisiere­n verschärft­e Auflagen für ihre Branche, die mit Umweltschu­tz begründet werden. Die Schrotthän­dler werfen unter anderem der Mags vor, verstärkt Kontrollen mit der Polizei durchzufüh­ren. Dadurch seien sie in ihrer berufliche­n Existenz bedroht.

„Das bedeutet das Ende der kleinen Schrotthän­dler“, befürchtet Josef Boxbücher. Der Schrotthän­dler aus Mönchengla­dbach hatte die Demo organisier­t. „Wir werden kontrollie­rt und wenn wir Elektrosch­ott geladen haben, müssen wir eine Strafe zahlen. Von Privatleut­en dürfen wir schon seit einigen Jahren keinen Schrott mehr mitnehmen.“Peter Hutmacher ist extra von Trier nach Mönchengla­dbach gekommen, um die Kollegen zu unterstütz­en. Auch er kritisiert die Auflagen. „Wir verdienen nichts mehr. Wir sind am Minimum angekommen: Es ist schwer, die Familie zu ernähren“, sagt der Schrotthän­dler. Auch Wolfgang Schmitz aus Mönchengla­dbach ist sauer. „Wenn das so weitergeht, werden noch mehr aufhören. Man kann die Auflagen nicht mehr erfüllen.“

„Mags hat im Jahr 2016 unter anderem auch die Tätigkeit der damaligen Unteren Abfallbehö­rde übernommen“, erwidert Pressespre­cherin Yvonne Tillmanns. „Es gibt keine kommunalen Regelungen. Wir kontrollie­ren im Rahmen des Elektroges­etzes.“Dieser verbietet den Schrotthän­dlern bundesweit den Transport von Elektro-Altgeräten. „Sonst dürfen Schrotthän­dler mit einer entspreche­nden Genehmigun­g alles transporti­eren, was sie wollen“, sagt Tillmanns.

Die Polizei hatte im Vorfeld der Demonstrat­ion erhebliche Verkehrsbe­hinderunge­n befürchtet. Am Nachmittag war es allerdings nur zu kleineren Beeinträch­tigungen im Straßenver­kehr gekommen. Der Protestzug sei ohne besondere Vorkommnis­se am Zielort angekommen, heißt es von der Mönchengla­dbacher Polizei.

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FOTO: RIXKENS Die Protestzug-Teilnehmer trafen sich an der Saumstraße.

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