Rheinische Post Erkelenz

Fertigstel­lung im Sommer 2019 möglich

Nicht ganz so schnell wie erhofft gingen die Bauarbeite­n für die Wassenberg­er Ortsumgehu­ng B 221 n voran. Jetzt laufen die Arbeiten am zweiten Teilstück von der Landstraße 19 bis zur Landstraße 117 auf Hochtouren.

- VON ANGELIKA HAHN

WASSENBERG Nach den ursprüngli­chen Planungen sollte Ende dieses Jahres die Bundesstra­ße 221neu für den Verkehr geöffnet werden. Dass das nicht mehr gilt, erschließt sich dem Autofahrer am künftigen Anschlussk­notenpunkt L19/Erkelenzer Straße zwischen Gerderath und Myhl auf einen Blick. Während auf dem oberen Teilstück zwischen Friedrich-List-Allee und L19 nun bereits die komplette Asphaltdec­ke fertig ist, stellt sich der anschließe­nde Bauabschni­tt noch als Erdtrasse dar, auf der die Geländearb­eiten nun immerhin auf Hochtouren laufen.

„Die jüngsten Schätzunge­n gehen mittlerwei­le von der Fertigstel­lung der Umgehung im Juli 2019 aus“, sagte Projektlei­ter Markus Reul vom Straßenbau­betrieb NRW jetzt im Gespräch mit unserer Redaktion. Er betonte, dass schwierige Bodenverhä­ltnisse, die nie genau im Voraus einzuschät­zen seien, Grund für die Verzögerun­gen waren, darunter unvorherge­sehenes Schichtwas­ser und kohlehalti­ge Böden. Bodengutac­hten hätten zudem, neuen Richtlinie­n folgend, erneut aufbereite­t und ergänzt werden müssen. All dies werde zu Kostenerhö­hungen von rund zwei Millionen Euro führen. Damit steigt das Gesamtvolu­men des Bauprojekt­s auf 32 Millionen Euro.

Aktuell kann das obere Teilstück einschließ­lich dreier Brücken – mit Ausnahme der Fahrbahnma­rkierungen und Beschilder­ungen, die immer erst kurz vor Straßenerö­ffnung erfolgen – als fertig bezeichnet werden, sagt Reul. Zwei von fünf Brücken

zwischen L19 und L117 über Wirtschaft­swege sind fertig, die Überführun­g der Kreisstraß­e 9 (Altmyhler Straße) ist im Bau. Sie soll bis Ende November fertig werden. Stand im Juli 2019. Kosten Rund 32 Millionen Euro.

Streckenlä­nge Rund 5,7 Kilometer Umgehungsn­eubau zwischen Friedrich-List-Allee in Wildenrath und L117 bei Orsbeck.

Im Zuge der weiteren Trassenarb­eiten würden auch die beiden letzten Bauwerke, die Unterführu­ngen von Waldweg und ehemaliger Bahntrasse, erstellt, berichtet Reul.

Verbunden sind die Erdarbeite­n mit komplexen Profilieru­ngen des Erdkörpers, erläutert der Fachmann. Während die Trasse bis zur Brücke Altmyhler Straße in Tieflage verläuft, steigt sie anschließe­nd schrittwei­se an, um später höhengleic­h auf den vorläufige­n Endpunkt L117 zu treffen. Dort wird eine sog. Umfahrung gebaut, Abbiegespu­ren und eine Ampelanlag­e.

Die Stadt Wassenberg ersehnt die Eröffnung der Umgehungss­traße, die den heute mit mehr als 17.000 Wagen täglich belasteten Stadtkern entlasten soll. Später sollen den Prognosen nach rund 60 Prozent weniger Fahrzeuge über die Graf-Gerhard-Straße rollen. Rund vier Jahrzehnte war der Umgehungsb­au ein Planungsda­uerbrenner, der vielfältig­e Veränderun­gen erfuhr.

Die Umgehungss­traße ermöglicht derzeit bereits (durch eine Sondergene­hmigung) die verkehrsbe­ruhigte Umgestaltu­ng der innerstädt­ischen Bundesstra­ße, worüber die Stadt sehr froh ist. Mitte Dezember 2017 wurde der umgebaute obere Teil der Graf-Gerhard-Straße als Einbahnstr­aße für den Verkehr freigegebe­n, die Fortsetzun­g im unteren Bereich steht nach den fertigen Planungen kurz bevor.

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RP-FOTO: UWE HELDENS Blick auf den zweiten Bauabschni­tt der B221n von den Kreisverke­hren an der L19 (Erkelenzer Straße) in Richtung L117, wo die Erdarbeite­n im Gange sind.

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