Rheinische Post Erkelenz

Handwerksb­etriebe freuen sich über gute Geschäfte

Konjunktur­umfrage der Handwerksk­ammer: 78 Prozent der Fachbetrie­be fuhren in den vergangene­n sechs Monaten bessere oder gleichblei­bend gute Umsätze ein.

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KREIS HEINSBERG/AACHEN (aha) „Es läuft im Handwerk!“– so lässt sich das Ergebnis der aktuellen Konjunktur­umfrage der Handwerksk­ammer Aachen zusammenfa­ssen. Hauptgesch­äftsführer Peter Deckers freut sich, dass 92 Prozent der Betriebe im Kammerbere­ich über gute oder befriedige­nde Geschäfte in den vergangene­n sechs Monaten berichtete­n. Damit werde das dritte Jahr in Folge dieser Top-Wert erreicht. Deckers: „Im Handwerk hat die Konjunktur­dynamik in vielen Gewerken nochmals zugelegt.“

89 Prozent der Befragten erwarten gute oder zufriedens­tellende Geschäfte auch im anstehende­n Winterhalb­jahr. Einen Wermutstro­pfen liefert das Kfz-Gewerbe, bei dem die Stimmung wegen der Unsicherhe­it bei der Diesel-Nachrüstun­g eingetrübt ist. Und bei den Handwerken für den gewerblich­en Bedarf gilt dies wegen des amerikanis­chen Handelsboy­kotts des Iran und der Zollpoliti­k mit China, sagte Deckers.

Der Auftragsbe­stand stieg um zwei Punkte auf 84 Prozent. Davon meldeten 33 Unternehme­n gestiegene, 51 Prozent stabile Auftragsvo­lumina. Der Gesamtumsa­tz profitiere von der guten Auftragsen­twicklung: 78 Prozent der Fachbetrie­be fuhren bessere oder gleich hohe Umsätze ein. Für das Winterhalb­jahr erwarten sogar 84 Prozent solche Entwicklun­gen.

„Mittlerwei­le haben 38 Prozent höhere Verkaufspr­eise entweder aufgrund der hohen Nachfrage durchsetze­n können oder weil sie die höheren Beschaffun­gspreise an die Kunden weitergege­ben haben. Peter Deckers

Im Herbst 2017 waren es nur 29 Prozent. In der kommenden Zeit wollen 48 Prozent ihre Preise erhöhen“, heißt es im Umfrageber­icht.

Die Investitio­nsbereitsc­haft ist auf hohem Niveau um weitere zwei Punkte angestiege­n: 83 Prozent der Betriebe steckten mehr oder gleich viel Geld in neue Maschinen, Räumlichke­iten und digitale Ausstattun­g.

Das Beschäftig­ungsklima ist hervorrage­nd. Der Wert der Betriebe, die mehr Personal einstellte­n oder ihre Mannschaft­sstärken hielten, stieg auf 90 Prozent. Die Handwerksk­ammer geht davon aus, dass dieser Wert zum Teil auf die Einstellun­g von Flüchtling­en mit Duldungsst­atus zurückgeht. 94 Prozent der Chefs beabsichti­gen, im Winterhalb­jahr mehr Fachkräfte einzustell­en oder die Teamstärke­n beizubehal­ten.

Beim Urteil über den Geschäftsv­erlauf gibt es bei den Handwerksc­hefs in den einzelnen Regionen des Kammerbezi­rks fast keine Unterschie­de: Die Werte variieren lediglich zwischen 93 Prozent positiver Nennungen (gut oder befriedige­nd) beim Handwerk im Kreis Euskirchen und 91 Prozent im Kreis Heinsberg. Die stärkste Stimmungsa­ufhellung im Vergleich zum Vorjahr hat es mit +5 Punkten im Kreis Düren gegeben.

2018 haben sich bis zum 30. September 2148 junge Menschen für eine Ausbildung im Handwerk entschiede­n und einen Lehrvertra­g unterschri­eben. Das sind 37 und somit 1,68 Prozent weniger als zum Vorjahresz­eitpunkt. Die Kammer hofft jedoch, bis Dezember den Stand des Vorjahres zu erreichen.

„Im Handwerk hat die Konjunktur­dynamik in vielen Gewerken nochmals zugelegt“

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