Schweigemarsch und Klimaprotest: Hunderte demonstrieren
Bei der Aktion gegen Menschenhandel, Sklaverei und Zwangsprostitution waren die Teilnehmer ganz in Schwarz gekleidet.
Wer mögen diese Menschen sein, die schwarzgekleidet im Gänsemarsch durch die Düsseldorfer Innenstadt laufen? Schweigend und trotz sonnigen Wetters mit aufgespannten Regenschirmen, ebenfalls in pechschwarz, so als trage man Trauer. Gleich Hunderte waren es.
Viele derart fragende Gesichter sah man am Samstagnachmittag am Schadowplatz, als sich der „Walk for Freedom“in Bewegung setzte wie ein Trauermarsch. In 50 Ländern fand dieser Lauf gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution, den die Organisation „A21“ins Leben gerufen hat, zur gleichen Zeit statt, hier ausgerichtet von der Initiative „Windrose“. Jens Schmitt engagiert sich mit Ehefrau und Tochter. Die gemeinsame Motivation sei es, gegen Ungerechtigkeit einzutreten und auf die grausamen Missstände aufmerksam zu machen, denen tagtäglich Menschen zum Opfer fallen, sagt der Organisator: „Der Lauf mit rund 400 Teilnehmern ist vor allem deshalb beeindruckend, weil er keinen Krawall produziert, sondern vollkommen ruhig abläuft“, berichtet Jens Schmitt. Wortlos verteilte Flyer gaben Auskunft.
Etwas impulsiver ging es auf dem Heinrich-Heine-Platz zu, wo sich etwa 40 Umweltaktivisten des Bündnisses „turn left“zu einem Flashmob versammelt hatten, um für den Kohleausstieg zu demonstrieren. „Die Rettung des Hambacher Forstes war ein Etappensieg“, ließ Johannes Dörrenbächer durch sein Megaphon verlauten. Auch die Klimaschützer legten aber Wert auf einen friedlichen Protest und imitierten in einem Aktionstheater die Sitzblockaden im Rheinischen Braunkohlerevier. Wer wollte, konnte sich ganz zwanglos mit einem Plakat dazusetzen.