Wohnen wird teurer in der Stadt
Die Zahl der Wohnungen hat ein neues Rekordniveau erreicht. Mieten und Kaufpreise haben in Gladbach aber auch spürbar angezogen. Und die Nachfrage nach Wohnraum wird laut Immobilienmarktbericht bis 2025 weiter wachsen.
Noch nie hat es in Mönchengladbach so viele Wohnungen gegeben wie im Moment, und trotzdem war Wohnen in Mönchengladbach noch nie so teuer wie derzeit. Zum Stichtag 31. Dezember 2017 zählte das statistische Landesamt it.NRW genau 137.326 Wohneinheiten in der Stadt. Das waren rund 3,1 Prozent mehr Wohnungen als noch im Jahr 2010. Und da sind die zahlreichen Großprojekte, die derzeit entweder schon entstehen oder in Planung sind, noch nicht mit eingerechnet. Die Roermonder Höfe etwa am Standort der früheren Bleichwiese sind seit diesem Jahr in Teilen beziehbar, die Maria-Hilf-Terrassen, die Seestadt (einst City Ost genannt) sollen Tausende weitere Wohnungen bringen.
Die Entwicklungsgesellschaft EWMG zählt in ihrem Immobilienmarktbericht, der auf der Messe Expo Real erschienen ist, noch zahlreiche weitere, kleinere Bauprojekte auf: An der Bönninghausenstraße (20 Wohneinheiten) Winkelner Straße (30 Wohneinheiten), Am Grottenweg (30 Wohneinheiten), Am Brückensteg (30 Wohneinheiten), an der Kruchenstraße (30 Wohneinheiten), an der Thomas-Merkelbach-Straße (40 Wohneinheiten) und an der Frankenstraße (90 Wohneinheiten) entstehen weitere Wohnungen und Einfamilienhäuser. Nach Berechnungen der LBS sind in Mönchengladbach 2017 508 neue Wohnungen entstanden, davon 245 in Mehrfamilienhäusern. Die Landesstatistiker kommen zu ähnlichen Ergebnissen. Im Durchschnitt sind in der Stadt in den vergangenen zehn Jahren 359 neue Wohneinheiten pro Jahr bezugsfertig geworden .
Und trotzdem ist der Bedarf an Wohnungen immer noch immens. Denn mit den Wohnungen ist auch die Zahl der Einwohner gestiegen, das Rathaus zählt inzwischen mehr als 270.000 Einwohner. 2013 waren es noch 261.000 Einwohner gewesen. Der Immobilienmarktbericht für Mönchengladbach sagt voraus, dass die Nachfrage nach Wohnfläche bis 2025 weiter deutlich steigen wird und sich dann erst einpendelt auf hohem Niveau.
Das hat auch Folgen für die Preise. Die Wohnungsmieten in Mönchengladbach liegen im Jahr 2017 bei Neubauten bei 9,50 Euro pro Quadratmeter. Noch im Jahr 2013 wurden lediglich 7,10 Euro pro Quadratmeter in Neubauten aufgerufen. Das bedeutet eine Steigerung in vier Jahren um 33 Prozent. Die Mieten in Bestandsbauten sind in diesem Zeitraum leicht gestiegen von 6,20 Euro auf jetzt 6,90 Euro pro Quadratmeter.
Auch die Kaufpreise sind für Neubauten deutlich gestiegen: 2013 kostete der Quadratmeter in einer Eigentumswohnung 2450 Euro, 2017
waren es 3000 Euro. Die Kaufpreise für Einfamilienhäuser wuchsen von 305.000 Euro im Jahr 2013 auf 355.000 Euro im Jahr 2017. „Die Rekordwerte belegen die zunehmende Nachfrage und Attraktivität von Mönchengladbach. Gleichwohl haben wir immer noch vergleichsweise niedrige Kaufpreise und günstige 4,3 Räume)
Einwohner je Wohnung 1,9 (NRW: 2,0)
Haushaltsgrößen Laut Immobilienmarktbericht der EWMG leben in 41,2 Prozent der Haushalte eine Person, in 32,4 Prozent der Haushalte zwei Personen, in 13,0 Prozent der Haushalte drei Personen, und in 13,4 Prozent der Haushalte mehr als drei Personen.
Mieten, insbesondere mit Blick auf unsere Nachbarstadt Düsseldorf“, sagt Stadtdirektor und Baudezernent Gregor Bonin. Kritiker in der Politik, vor allem bei Linken und Grünen, werfen der Stadt vor, dass vor allem mietpreisgebundener und günstiger Wohnraum in der Stadt immer knapper werde.