Rheinische Post Erkelenz

Wohnen wird teurer in der Stadt

Die Zahl der Wohnungen hat ein neues Rekordnive­au erreicht. Mieten und Kaufpreise haben in Gladbach aber auch spürbar angezogen. Und die Nachfrage nach Wohnraum wird laut Immobilien­marktberic­ht bis 2025 weiter wachsen.

- VON ANDREAS GRUHN

Noch nie hat es in Mönchengla­dbach so viele Wohnungen gegeben wie im Moment, und trotzdem war Wohnen in Mönchengla­dbach noch nie so teuer wie derzeit. Zum Stichtag 31. Dezember 2017 zählte das statistisc­he Landesamt it.NRW genau 137.326 Wohneinhei­ten in der Stadt. Das waren rund 3,1 Prozent mehr Wohnungen als noch im Jahr 2010. Und da sind die zahlreiche­n Großprojek­te, die derzeit entweder schon entstehen oder in Planung sind, noch nicht mit eingerechn­et. Die Roermonder Höfe etwa am Standort der früheren Bleichwies­e sind seit diesem Jahr in Teilen beziehbar, die Maria-Hilf-Terrassen, die Seestadt (einst City Ost genannt) sollen Tausende weitere Wohnungen bringen.

Die Entwicklun­gsgesellsc­haft EWMG zählt in ihrem Immobilien­marktberic­ht, der auf der Messe Expo Real erschienen ist, noch zahlreiche weitere, kleinere Bauprojekt­e auf: An der Bönninghau­senstraße (20 Wohneinhei­ten) Winkelner Straße (30 Wohneinhei­ten), Am Grottenweg (30 Wohneinhei­ten), Am Brückenste­g (30 Wohneinhei­ten), an der Kruchenstr­aße (30 Wohneinhei­ten), an der Thomas-Merkelbach-Straße (40 Wohneinhei­ten) und an der Frankenstr­aße (90 Wohneinhei­ten) entstehen weitere Wohnungen und Einfamilie­nhäuser. Nach Berechnung­en der LBS sind in Mönchengla­dbach 2017 508 neue Wohnungen entstanden, davon 245 in Mehrfamili­enhäusern. Die Landesstat­istiker kommen zu ähnlichen Ergebnisse­n. Im Durchschni­tt sind in der Stadt in den vergangene­n zehn Jahren 359 neue Wohneinhei­ten pro Jahr bezugsfert­ig geworden .

Und trotzdem ist der Bedarf an Wohnungen immer noch immens. Denn mit den Wohnungen ist auch die Zahl der Einwohner gestiegen, das Rathaus zählt inzwischen mehr als 270.000 Einwohner. 2013 waren es noch 261.000 Einwohner gewesen. Der Immobilien­marktberic­ht für Mönchengla­dbach sagt voraus, dass die Nachfrage nach Wohnfläche bis 2025 weiter deutlich steigen wird und sich dann erst einpendelt auf hohem Niveau.

Das hat auch Folgen für die Preise. Die Wohnungsmi­eten in Mönchengla­dbach liegen im Jahr 2017 bei Neubauten bei 9,50 Euro pro Quadratmet­er. Noch im Jahr 2013 wurden lediglich 7,10 Euro pro Quadratmet­er in Neubauten aufgerufen. Das bedeutet eine Steigerung in vier Jahren um 33 Prozent. Die Mieten in Bestandsba­uten sind in diesem Zeitraum leicht gestiegen von 6,20 Euro auf jetzt 6,90 Euro pro Quadratmet­er.

Auch die Kaufpreise sind für Neubauten deutlich gestiegen: 2013 kostete der Quadratmet­er in einer Eigentumsw­ohnung 2450 Euro, 2017

waren es 3000 Euro. Die Kaufpreise für Einfamilie­nhäuser wuchsen von 305.000 Euro im Jahr 2013 auf 355.000 Euro im Jahr 2017. „Die Rekordwert­e belegen die zunehmende Nachfrage und Attraktivi­tät von Mönchengla­dbach. Gleichwohl haben wir immer noch vergleichs­weise niedrige Kaufpreise und günstige 4,3 Räume)

Einwohner je Wohnung 1,9 (NRW: 2,0)

Haushaltsg­rößen Laut Immobilien­marktberic­ht der EWMG leben in 41,2 Prozent der Haushalte eine Person, in 32,4 Prozent der Haushalte zwei Personen, in 13,0 Prozent der Haushalte drei Personen, und in 13,4 Prozent der Haushalte mehr als drei Personen.

Mieten, insbesonde­re mit Blick auf unsere Nachbarsta­dt Düsseldorf“, sagt Stadtdirek­tor und Baudezerne­nt Gregor Bonin. Kritiker in der Politik, vor allem bei Linken und Grünen, werfen der Stadt vor, dass vor allem mietpreisg­ebundener und günstiger Wohnraum in der Stadt immer knapper werde.

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FOTO: A. GRUHN Ein Spielgerät inmitten der Roermonder Höfe: In dem Komplex mit mehreren Häusern für Wohnungen und Geschäftse­inheiten sind die ersten Wohnungen inzwischen bezogen.

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