Benno Fürmann trifft in „Intrigo“auf Ben Kingsley
(dpa) Im Kino hat sich Benno Fürmann in jüngerer Zeit rar gemacht. Größere Auftritte, wie in „Nordwand“oder Christian Petzolds „Jerichow“liegen Jahre zurück. Nun übernimmt der 1972 in Berlin geborene Darsteller in einer schwedisch-amerikanisch-deutschen Koproduktion die Hauptrolle. Er gibt einen Übersetzter und Schriftsteller, der sich daran macht, endlich ein ihn schon lang belastendes Rätsel zu lösen. Gleich in einer der ersten Szenen trifft Fürmann auf einen Schauspieler von Weltrang: Ben Kingsley. „Intrigo“ist der erste Teil einer auf Erzählungen des schwedischen Autors Håkan Nesser beruhenden Trilogie. In Szene gesetzt von Daniel Alfredson – dem Schweden, der bereits zwei Filme aus der „Millennium“-Buchreihe von Stieg Larsson fürs Kino adaptierte.
Drei Jahre liegt das Verschwinden seiner Frau zurück – und noch immer beschäftigt es den Autor David (Fürmann). Dabei war er damals an Evas vermeintlichem Tod in den Alpen beteiligt; hatte sich an ihrem Auto zu schaffen gemacht, nachdem er herausfinden musste, dass das Ende der Beziehung naht. Wirklich dahinter gekommen aber, was mit Eva passiert ist, sind bisher weder die Polizei noch David.
Da kommt ihm die Aufgabe zu, einen im Nachlass eines verstorbenen Autors aufgetauchten Roman zu übersetzen. Bei dieser Arbeit stößt er auf Hinweise, die im Zusammenhang stehen könnten mit dem Schicksal seiner Frau. Und dann wäre da auch noch das nicht minder rätselhafte Verhalten von Henderson, dem von Kingsley verkörperten Schreibexperten, zu dem sich David aufmacht, um ihm Passagen seines neuen Buchs vorzulesen. Sukzessive gerät David in einen Strudel, in dem es schwierig wird zu erkennen, wo die Wahrheit endet, wo die Fiktion beginnt.
Ben Kingsley überstrahlt mit seiner Präsenz sämtliche Kollegen und Kolleginnen. Er macht es auch Benno Fürmann nicht leicht. In den Momenten aber, in denen sie aufeinandertreffen, weiß sich Fürmann durchaus zu behaupten. Die Schwedin Tuva Novotny ist stark als Fürmanns vom Erdboden verschluckte Frau. Nicht erwartet in diesem Thriller hätte man Veronica Ferres. Sie macht ihre Sache gut.
Richtig gefangen nimmt einen der, teils mit ansehnlich fotografierten und gekonnt komponierten Hochglanzbildern aufwartende 106-Minüter nicht. Vieles ist zu konstruiert und zu ausgetüftelt, als dass man ihr über die gesamte Länge folgen möchte.
Intrigo – Tod eines Autors, Schweden/USA/Deutschland 2018 – Regie: Daniel Alfredson, mit Benno Fürmann, Ben Kingsley, Veronica Ferres, 106 Min.