Ratinger „Voices“-Festival wird zehn Jahre alt
RATINGEN Die menschliche Stimme ist fraglos das persönlichste aller Musikinstrumente. Gesang und Sprache sind aber nicht nur die individuellsten, sondern auch die wandlungsfähigsten Formen der Klangerzeugung. Daher ist das Festival „Voices“vom 8. bis 11. November in Ratingen mehr als ein reines Musikfest. Als Hommage an die Schönheit und Kraft der menschlichen Stimme präsentiert es seit seiner Gründung vor zehn Jahren die unterschiedlichsten Vokal-Artisten wie Sänger, Schauspieler oder Kabarettisten.
Neu ist, dass die Zuhörer selbst aktiv werden können. Beim Singabend (9.11.) mit der Pop- und Soulsängerin Constanze Jung und dem Musiker und Kabarettisten Nito Torres heißt es mitschmettern, was das Zeug hält. Stimmgewaltig präsentiert sich beim Eröffnungskonzert (8.11.) die Soul- und Gospelsängerin Deborah Woodson, die von der Band des Bluesgitarristen Gregor Hilden begleitet wird.
Die Vocal Night (10.11.) bietet in drei Konzerten Gesang ohne Grenzen. Dass die mongolisch-persische Gruppe Sedaa beim „Voices“-Festival auftritt, verwundert nicht, denn „Sedaa“bedeutet im Persischen „Stimme“. Und diese verwenden die Meistersänger auf besondere Weise. Sie beherrschen Untertongesänge, bei denen durch spezielles Training des Kehlkopfes Töne hervorgebracht werden, die unterhalb des jeweils gesungenen Tones liegen. Das Ergebnis ist eine vibrierende Mehrstimmigkeit.
Danach gibt es ein Wiederhören mit dem Gitarristen und Sänger Peter Fessler. Bekannt wurde er in den 80ern mit „New York, Rio, Tokio“, bevor er seine eigene Technik des Jazzgesangs entwickelte, die er „Fesperanto“nennt. Der Abend endet mit der Berliner A-cappella-Pop-Band „OnAir“, ihrem Programm „Vocal Legends“und Hits der Pop- und Rockgeschichte. Den Abschluss (11.11.) bildet ein Ladies-Leseabend mit den Kabarettistinnen Gerburg Jahnke und Anna Basener sowie der Autorin Sarah Bosetti. Dass diese Frauen ihre Stimme erheben, passt nicht nur zu „Voices“. Auch zum närrischen Datum.
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