Rheinische Post Erkelenz

Der Kürbis als beliebter und vielfältig­er Herbstklas­siker

Zum Kürbisfest trafen sich Eltern und Kinder im Haus Wildenrath. Zu Halloween wird mit der Herbstfruc­ht allerorten gruselig dekoriert.

- VON DANIELA GIESS

WEGBERG Melanie Kowalschek und ihre beiden Töchter Johanna (neun Jahre) und Katharina (sechs) sind fast schon Kürbis-Profis. Das Zuhause der Familie in Uevekoven wird in jedem Jahr zu Halloween gruselig dekoriert.

Mutter Melanie Kowalschek packt einen großen, orangefarb­enen Kürbis aus. Auch eigenes Schnitzwer­kzeug, darunter eine kleine Säge und Messer, hat sie mitgebrach­t zur Naturschut­zstation Haus Wildenrath. Hier empfängt Umweltpäda­gogin Natascha Lenkeit-Langen Kinder und ihre Eltern zum traditione­llen Kürbisfest. Zehn Euro kostet die Teilnahme, die gesamten Einnahmen sind für die Einrichtun­g des Naturschut­zbunds (Nabu) bestimmt.

Vor der Praxis kommt erstmal die Theorie. Wie heißen die verschiede­nen Sorten der beliebten Feldfrucht? Und woher stammt sie eigentlich? Welche Arten kann man verzehren? Die Workshople­iterin versteckt mehr als 30 Karten im Innenhof und auf der angrenzend­en Wiese, die die Mädchen suchen.

Bischofsmü­tze, Butternut, Hokkaido, Moonbeam und Co. sind darauf abgebildet und in Kurzform erläutert. Lenkeit-Langen erzählt ihren kleinen und großen Zuhörern, dass Südamerika die Heimat der Kürbisse ist und sie ursprüngli­ch aus den Tropen stammen. „Wenn sie Noppen haben, sind sie nicht essbar.“

Melanie Kowalschek erkundigt sich, was passiert, wenn man einen Noppen-Kürbis verspeist. „Sie sind nicht giftig. Sie schmecken nur einfach nicht“, antwortet die Umweltpäda­gogin.

Auch Susanne Holz aus Ratheim hat sich mit Tochter Lisa-Marie (zehn) zur Teilnahme am Kürbisfest in Wildenrath entschloss­en. „Zu Hause hat mein Mann schon für Halloween geschmückt“, verrät die 49-Jährige. Weil sie in dieser Woche Nachtschic­ht hat, wird sie nur kurz mit Lisa-Marie in der Nachbarsch­aft von Haus zu Haus ziehen und kleine Gaben, meistens Süßigkeite­n, entgegenne­hmen, wenn der bekannte Spruch „Süßes oder Saures“aufgesagt wird.

Während Mütter und Töchter die Kürbisse aushöhlen, packt Natascha Lenkeit-Langen weitere Zutaten für die leckere Kürbissupp­e aus, die anschließe­nd gemeinsam gekocht wird. „So verarbeite­n wir das Innenleben noch weiter.“Zwiebeln werden fein gehackt, auch Knoblauch, Butter, Essig, Pfeffer, Salz und Zucker „wandern“in den Kochtopf. Mit einem Pürierstab werden die Kürbisstüc­ke zerkleiner­t.

Melanie Kowalschek sagt, dass sie Kürbissupp­e „total gerne“isst, ihre Töchter Johanna und Katharina sind erstmal noch skeptisch. Doch ehe gemeinsam die gesunde Mahlzeit gelöffelt wird, ist Schnitzen angesagt.

Susanne Holz ist zum zweiten Mal zu Besuch in der Wildenrath­er Einrichtun­g. Vor etwa einer Woche hat sie hier bei einer Aufräumakt­ion geholfen und dabei auch Quitten geerntet, die ihr Mann zu Hause zu Marmelade verarbeite­t hat. „Wir hatten für heute nach einem Angebot gesucht, das in den Herbstferi­en stattfinde­t und nicht viel kostet“, berichtet sie begeistert.

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RP-FOTO: UWE HELDENS Kürbisschn­itzen im Haus Wildenrath: Lisa Marie (v.l.), Susanne Holz, Natascha Lenkeit-Langen, Johanna, Katharina und Natascha.

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