Rheinische Post Erkelenz

Gleichgesi­nnte Senioren im Internet finden

Skatpartne­r gesucht oder Begleitung beim Spaziergan­g? Neue Online-Plattform für Senioren bringt Gleichgesi­nnte zusammen.

- VON ANGELIKA HAHN

ERKELENZ Die Tauschbox am Hermann-Josef-Altenheim, an der schon mehrfach Gespräche unter Senioren zustande kamen, aber auch allgemeine Nachfragen, gaben den Ausschlag für die Idee der Hermann-Josef-Stiftung. Eines neues Portal im Internet mit dem Titel „Senioren-im-Austausch“will ab sofort ältere Menschen zusammenfü­hren, die gleiche Interessen haben, sich aber bislang noch nicht über den Weg liefen oder die aus unterschie­dlichen Gründen zu wenig Gelegenhei­t haben, Gleichgesi­nnte kennenzule­rnen.

Gemeint ist das „Schwarze Brett“im Internet. Um Missverstä­ndnissen vorzubeuge­n: Mit einer (Lebens-) Partnerver­mittlung im klassische­n Sinne hat die neue Austauschp­lattform nichts zu tun, betonten Altenheim-Leiterin Ursula Hönigs und ihr Stellvertr­eter Thomas Windeck bei der Vorstellun­g des Angebotes im Hermann-Josef-Altenheim. Die Plattform soll zwar über eine Kalenderfu­nktion auch die offenen Veranstalt­ungen für Senioren im Altenheim (und anderswo in Erkelenz) kommunizie­ren, will aber eben über die Grenzen der Einrichtun­g hinaus ältere Menschen in und außerhalb von Seniorenhe­imen miteinande­r in Kontakt bringen: Partner(innen) für Freizeitan­gebote aller Art, die Skatrunde etwa, zur gemeinsame­n Handarbeit, dem Kino- oder Theaterbes­uch, Kaffeeklat­sch, Ausflug bis hin zur Spielegrup­pe.

Für das Konzept der Austauschp­lattform hat das Hermann-Josef-Altenheim auch die beiden Seniorenei­nrichtunge­n anderer Träger in der Stadt, Johanniter-Stift und Pro Seniore, gewinnen können. „Beide Häuser unterstütz­en die Idee und wollen über die Plattform informiere­n und interessie­rten Bewohnern bei deren Nutzung helfen“, betonen Hönigs und Windeck, die noch die Stadt, die Senioren-Initiative Erkelenz und andere freie Träger der Seniorenar­beit anschreibe­n und über das Angebot informiere­n möchten.

Im Hermann-Josef Altenheim ist neben den beiden Leitern Margit Krall vom Sozialen Dienst Ansprechpa­rtnerin für Senioren, die das Portal nutzen wollen. Übrigens gibt es rund zehn Bewohner, die bereits selbst per eigenem Tablet-Computer aktiv sind. Anderen stehe der Laptop des Hauses, gern mit entspreche­nder Unterstütz­ung, zur Verfügung.

Einfache Nutzung ist das Nonplus-ultra der neuen, von der Erkelenzer Firma Storms Media eingericht­eten und betreuten Plattform. Nach einmaliger Registrier­ung mit persönlich­er E-Mail-Adresse und einem Passwort haben Senioren Zugang zu allen Anfragen. Nutzer beschreibe­n ihr Angebot oder ihre Suche/Anfrage kurz und fügen ihre Kontaktmög­lichkeiten hinzu, damit man sich direkt mit ihnen in Verbindung setzen kann. Zulässig sind alle Anfragen und Angebote, die nicht kommerziel­len Zwecken dienen oder gegen die guten Sitten verstoßen, informiere­n Hönigs und Windeck, die die Einträge erst nach entspreche­nder Kontrolle freischalt­en.

Dass immer mehr Ältere heute mit PC/Tablet umgehen können, bestärkte die Initiatore­n. „Und wir wissen ja auch, dass viele Senioren, die noch zu Hause leben, von Kindern und Enkeln unterstütz­t werden, die Internet-versiert sind und gerne helfen.“

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HAHN RP-FOTO: Im Hermann-Josef-Altenheim stellen Leiterin Ursula Hönigs und ihr Stellvertr­eter Thomas Windeck das neue Online-Austauschp­ortal für Senioren vor.

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