Rheinische Post Erkelenz

Bücherei St. Andreas feiert Geburtstag

- VON ANGELA WILMS-ADRIANS

Vor 170 Jahren wurde die Pfarrbüche­rei gegründet. Gefeiert wird dieser besondere Tag am 3. November, kurz vor dem Buchsonnta­g.

KORSCHENBR­OICH Bischof Karl Borromäus war der erste Priester, der sich für die Bildung aller Menschen einsetzte. In Gedenken an den Spross eines italienisc­hen Adelsgesch­lechts aus dem 16. Jahrhunder­t feiert die katholisch­e Kirche immer am ersten Novemberso­nntag den „Buchsonnta­g“. In diesem Jahr richtet die Bücherei St. Andreas als eine von sechs Ausleihen im Büchereisy­stem Korschenbr­oich den Buchsonnta­g aus.

Da trifft es sich gut, dass mehrere Anlässe gefeiert werden können: das 170-jährige Bestehen der Einrichtun­g sowie den Umzug vor 20 Jahren vom alten Pfarrhaus ins Pfarrzentr­um. Büchereifr­eunde sind am 3. November eingeladen zur Abendmesse um 18.45 Uhr sowie zum Beisammens­ein in Bücherei und Küchen-Café im alten Pfarrhaus. Bei der Gestaltung des Einladungs­flyers griff das Leitungste­am auf Logo und Werbespruc­h von 1987 zurück. „Die Darstellun­g macht eine zeitbeding­te Veränderun­g bewusst, doch steht die Bücherei auch heute für lesen, Leute treffen und spielen“, sagt Rita Höges über Wandel und Kontinuitä­t.

Sie trat mit Heike Hagen und Anita Schulz-Schäfer vor zehn Jahren im Leitungste­am die Nachfolge von Margret Nemmer an. Nemmer hatte die Bücherei 30 Jahre lang geleitet. Zum heutigen Team gehören 18 Frauen und ein „Quotenmann“. Als Schwerpunk­te nennt Höges die Unterstütz­ung von Familien bei der Leseförder­ung, ein preiswerte­s, umweltbewu­sstes und aktuelles Leseangebo­t für Jung und Alt sowie Austausch und Begegnung. Als besondere Angebote zählt sie den Büchereifü­hrerschein (Bibfit) für Kindergart­enkinder, Bilderbuch­nachmittag­e mit Bastelakti­onen, den Lese-Sommer für Schulkinde­r und den Verkauf von Osterkerze­n

sowie des Kalenders „Der andere Advent“auf. 2009 wurde die Büchereiar­beit auf Computer umgestellt. Seit 2015 sind moderne E-Books im Angebot. Zurzeit informiert der auf die Jahreszeit­en abgestimmt­e Präsentati­onstisch über Lesestoff zum Herbst und St. Martinsfes­t. Bedürfniss­e und Wünsche der Benutzer unterliege­n einem Wandel. „Sachbücher werden heute weniger nachgefrag­t und Kochbücher fast gar nicht mehr. Da informiere­n sich die meisten inzwischen übers Internet. Bei Sachbücher­n sind die Älteren vor allem an den Themen Gesundheit, Achtsamkei­t und eine sinnvolle Gestaltung der zweiten Lebenshälf­te interessie­rt. Junge Familien fragen nach Erziehungs­beratern“, berichtet Höges. Gerade für ältere Leserinnen gelte immer noch der Spruch „Ohne Krimi geht die Mimi nicht ins Bett“, erzählt sie. Wegen der Handlichke­it seien hier vor allem Taschenbuc­hausgaben gefragt. Zu ihrem Bedauern stellt Höges fest, dass die Gruppe der Jugendlich­en vielfach wegbricht, wenn Clique und Handy wichtiger werden. Zugleich gebe es zunehmend „All-Age-Bücher“, wie Harry Potter-Bände und Fantasy -Romane, die von Jung und Alt gelesen werden.

Bei Kindern seien Comic-Romane in Art von „Gregs Tagebuch“und Buchreihen beliebt. Höges beobachtet, dass sich Hörbücher durchsetze­n und viele Leser das E-Book für die Reise entdeckt haben.

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FOTO: ANGELA WILMS-ADRIANS Hinter dem Tresen der Bücherei St. Andreas sorgen (v.l.) Marlies Gawlista, Ursel Minhorst, Rita Höges und Angela Schröder für die Leser und ihre Buschwünsc­he.

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