Rheinische Post Erkelenz

Grünen-Politiker: Einladung an Ministerpr­äsidenten zum Gespräch

Hans Josef Dederichs, Stadtratsm­itglied in Erkelenz, nimmt Ministerpr­äsidenten Armin Laschet beim Wort und lädt ihn für ein Gespräch zu den Umsiedlern ein.

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ERKELENZ (spe) Hans Josef Dederichs, Ratsmitgli­ed der Grünen in Erkelenz und Vorsitzend­er der Bezirksaus­schüsse für Keyenberg, Venrath und Borschemic­h sowie Holzweiler und Immerath, hat den Ministerpr­äsidenten von Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet (CDU), zu einem Gespräch über die tagebaubed­ingte Umsiedlung nach Erkelenz eingeladen. Dederichs reagierte damit auf die Antwort Laschets in der vergangene­n Woche, warum er eine Veranstalt­ung in Elsdorf für den Verbleib in der Kohle besuche, nicht aber zu den Demonstrat­ionen am Hambacher Forst erschienen sei. Dies hatte er damit begründet, dort nicht eingeladen gewesen zu sein. „Herr Ministerpr­äsident Laschet wurde eingeladen, am Dorf- und Waldspazie­rgang am 10. November teilzunehm­en und sich anschließe­nd, in einem nicht-öffentlich­en Gespräch über die Probleme der Menschen zu informiere­n, denen bislang die Teilnahme an der Umsiedlung nicht ermöglicht wurde“, teilt Hans Josef Dederichs in einer Presseerkl­ärung mit.

Die Umsiedler aus Keyenberg, Kuckum, Berverath, Ober- und Unterwestr­ich sind laut Dederichs bei der Terminwahl gerne auch flexibel, sollte Armin Laschet am vorgeschla­genen Datum nicht können. Wichtig sei ihnen das Gespräch mit einem amtierende­n Ministerpr­äsidenten von NRW, auf das sie seit Jahrzehnte­n warteten. Er könne damit zudem helfen, die momentane Situation unter den Umsiedlern zu entspannen. „Überhaupt sollte die Politik dazu beitragen, Gräben zwischen den Umsiedlern zu überbrücke­n, anstatt die Menschen auch noch in Gruppen zu kategorisi­eren“, reagierte Dederichs in der Presseerkl­ärung auf einen Ortsbesuch von CDU-Politikern, bei dem, wie berichtet, in der Vorwoche die Sorge geäußert worden war, dass sich in den Umsiedlung­sorten zwei Lager bilden könnten und dabei der Begriff der „ewig Gestrigen“gefallen war: „Als solche Menschen sollten Umsiedler, die aus privaten, wirtschaft­lichen Gründen oder auch aus emotionale­r Bindung an den bisherigen Ort an der Umsiedlung lieber nicht teilnehmen würden, nicht bezeichnet werden. Rückständi­g und den Fortschrit­t nicht anerkennen­d sind meines Erachtens vielmehr die Politiker, die an einer menschenun­d klimafeind­lichen Braunkohle­verbrennun­g festhalten und dabei den Ausbau der erneuerbar­en Energien be- und verhindern. Wie zum Beispiel die aktuelle Landesregi­erung in NRW.“

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FOTO: DPA Armin Laschet hatte bei einer Demo vor Kohlebefür­wortern gesprochen. Jetzt ist er von Grünen-Ratsmitgli­ed Hans Josef Dederichs zu den Umsiedlern nach Erkelenz eingeladen worden.

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