Rheinische Post Erkelenz

Premiere für das „Herzenspro­jekt“im Hilfarther Kino

Fünf Jahre lang hat es gedauert, bis der Film „Lisa und der Maler“ins Kino kam. Jetzt war es endlich soweit.

- VON DANIELA GIESS

HILFARTH Der ungewöhnli­che Liebesfilm – für Hauptdarst­ellerin Julia Domenica „ein absolutes Herzenspro­jekt“– erforderte von den Beteiligte­n einen langen Atem.

Thomas Busse, nicht nur als Liedermach­er seit Jahren vielen bekannt, stellte seinen Streifen, für den er das Drehbuch schrieb, ganz offiziell im Hilfarther Corso-Filmpalast vor. „Zuletzt fragte schon niemand mehr, wann es endlich soweit ist“, berichtete der 54-Jährige, der nicht nur die Hauptrolle spielte, sondern auch für Regie, Aufnahmele­itung, Produktion­sleitung sowie Farbgebung und Schnitt verantwort­lich zeichnete, von der langen Durststrec­ke. Warum es so lange dauerte? Das Budget, fünfstelli­g, sei verhältnis­mäßig klein gewesen. Die Darsteller hätten „für wenig Geld gearbeitet“.

Busse: „Ich hatte das Glück, dass einige sogar kostenlos mitgespiel­t haben.“Weil jeder parallel dazu noch andere Projekte verfolgt habe, sei seit 2013 viel Zeit verstriche­n. Als „harte Zeit“umschrieb Busse die Monate nach Abschluss der rund sechswöchi­gen Dreharbeit­en. Gesundheit­liche Probleme tauchten auf. „Ich hatte einen Hörsturz, danach einen Tinnitus. Der Körper macht irgendwann nicht mehr mit, wenn man für zehn arbeitet.“

Der Erkelenzer Künstler, verlobt mit Schauspiel­erin Julia Domenica, für die es die erste Hauptrolle war, wie sie dem Premieren-Publikum stolz erzählte, hatte einen Hauptspons­or und private Spender gefunden, die sein Projekt finanziert­en. Kameramann Felix Peschko pendelte für die Dreharbeit­en zwischen Berlin und dem Kreis Heinsberg – hier wurden fast alle Szenen gedreht, unter anderem im Hotel Rheinische­r Hof sowie im ehemaligen Bistro Kö auf der Kölner Straße in Erkelenz, bei Bestatter Markus Forg sowie in der früheren Sankt Antonius Klinik in Wegberg.

„Lisa und der Maler“erzählt die Geschichte des verwitwete­n Philipp Marton (gespielt von Thomas Busse), der zurückgezo­gen auf seinem alten Landgut lebt. Ein schwerer Schicksals­schlag – Ehefrau Natascha starb an einer Krebserkra­nkung – hat aus dem früher so erfolgreic­hen Maler und Musiker einen einsamen Mann gemacht.

Eines Tages taucht plötzlich Lisa (Julia Domenica) auf, während er draußen malt. Völlig betrunken bricht die junge Frau vor seinen Augen zusammen. Er trägt die Bewusstlos­e in sein Haus, wo sie ihren Rausch ausschläft. Am nächsten Morgen treffen Welten aufeinande­r. Doch Gegensätze ziehen sich bekanntlic­h an. Aus der anfänglich­en Abneigung wird schließlic­h tiefe Zuneigung. Als Lisa einen Selbstmord­versuch unternomme­n hat und im Krankenhau­s liegt, gesteht Philipp ihr seine Liebe.

Plötzlich findet er wieder einen Zugang zur Musik, Lisa entdeckt ihr Talent als Fotografin. Die Botschaft des Streifens: die Macht der Liebe und ihre heilende Wirkung.

Thomas Busse geht davon aus, dass „Lisa und der Maler“bundesweit in den Lichtspiel­häusern über die Leinwand laufen wird. Auch aus Österreich und der Schweiz lägen bereits Anfragen vor. Mit Applaus reagierte das Premierenp­ublikum in Hilfarth.

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RP-FOTO: UWE HELDENS Der Film „Lisa und der Maler“mit Julia Domenica und Thomas Busse wurde jetzt im Hilfarther Kino gezeigt.

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