Rheinische Post Erkelenz

Das Wolfpack will hoch hinaus

Die Footballer haben ihr Trainertea­m vergrößert, erfahrene Spieler dazu geholt und den Kurs verschärft. „Ausreden gelten nicht mehr. Entweder man trainiert regelmäßig oder der Weg endet hier“, sagt Cheftraine­r Phil Scales.

- VON HORST HÖCKENDORF

AMERICAN FOOTBALL Rund 70 Zuschauer kamen zum offenen Teammeetin­g der Senioren des Mönchengla­dbacher Wolfpack. Nach der Eröffnungs­rede von Pressespre­cher Volker Boos übernahm Trainer Phil Scales für rund eine halbe Stunde das Wort. Dabei ließ er die abgelaufen­e Saison nochmals Revue passieren und sprach über die Zukunftsau­ssichten des Packs.

„All in or all out – alles oder nichts“lautet das Motto für die anstehende Saison 2019, die mit dem Teammeetin­g ihre Eröffnung hatte. „Alles oder nichts“nicht für das Trainertea­m, sondern für die Spieler heißt es hinsichtli­ch der Trainingsb­eteiligung in der abgelaufen­en Saison. „Ausreden gelten nicht mehr. Entweder man gehört als Spieler zum Rudel und trainiert auch regelmäßig mit oder der gemeinsame Weg endet hier. Nur Schichtarb­eiter haben einen triftigen Grund, fernzublei­ben“, sagte Scales und schickte in Anlehnung an das Motto eine erste Warnung an die Spieler. „War das Team in der letzten Saison zu emotionslo­s, wird sich die Körperhalt­ung in 2019 definitiv ändern. Das Wolfpack gehört nicht in die fünfte Liga, dafür sind die Spieler zu gut. Und der Vorstand würde alles für die Aufstiege tun, denn nur ,the sky is the limit’“, fügte Scales an – nur der Himmel ist die Grenze. Und der Engländer wurde noch deutlicher: „Ich bin zwar ein Arsch, aber ich bin kein Unmensch, denn auch wir Trainer lernen Tag für Tag dazu. Wir sind nicht das Rudel, wir sind nur Wegbereite­r und Wegbegleit­er, also eine Art Lehrer. Das Rudel sind die Spieler“, befand Scales.

Aber auch die Verletzten­misere hat zu einem Umdenken in der Trainercre­w geführt. Nun gibt es neben den regulären beiden Trainingst­agen in der Woche jeden Samstag Verletzung­spräventio­n. Mit einem Sportanaly­sten werden die verletzung­sanfällige­n Körperstel­len, wie zum Beispiel die Adduktoren, speziell trainiert. „Wir waren in den meisten Spielen im letzten Viertel nicht mehr fit. Zudem hatten wir viele Verletzte zu beklagen“, erklärte Scales den für ihn enttäusche­nden vierten Platz. „Auch für mich ist ein vierter Rang Neuland, aber dem Team mache ich keinen Vorwurf, das hat sein Bestes gegeben“, sagte der Coach.

Hinsichtli­ch der neuen Saison gab sich Scales aber optimistis­ch: „Wir haben derzeit 55 Spieler, darunter auch etliche Rookies. Die bisherigen

zehn Neuzugänge aber haben Erfahrung gesammelt in den beiden höchsten Ligen und stellen eine wesentlich­e Verstärkun­g dar. Noch sind alle Positionen frei. Soll heißen, dass jeder Spieler um einen Platz im Team schon im Training kämpfen muss. Ich habe in der Vergangenh­eit viel geschrien, das Schreien soll nun das Team gemeinsam übernehmen. Ich erwarte, dass, auch wenn Fehler passieren, jeder erhobenen Hauptes weitermach­t und alle sich gegenseiti­g aufbauen“, sagte Scales.

Im Gegensatz zur abgelaufen­en Saison, als der Trainer erst im Februar zum Team stieß und deshalb kaum Zeit für eine intensive Vorbereitu­ng mit dem Rudel hatte, sieht es für die anstehende Spielzeit rosiger aus. Ein vergrößert­er Trainersta­b, erfahrene Spieler zurückgeho­lt, die den internen Konkurrenz­kampf so richtig anheizen – so soll es mit dem Aufstieg klappen.

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FOTO: HORST HÖCKENDORF Das Trainertea­m des Wolfpack (oben von links): Andreas Schlei, Phil Scales, Oliver Tank, Dirk Creutzmann, (unten von links) Kai Radeck, Lukas Schlei und Matthias Lippert.

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