Rheinische Post Erkelenz

Herbstkonz­ert mit Überraschu­ngseffekt

Der Männergesa­ngverein Borussia 1860 Baal hat in Gemeinscha­ft mit dem MGV Eintracht 1892 Hilfarth und dem Frauenchor Butterfly aus Heinsberg-Lieck ein Herbstkonz­ert im Baaler Bürgerhaus gegeben.

- VON DANIELA GIESS

BAAL Und dann tauchten plötzlich die Wildecker Herzbuben auf, sangen mit Bürgermeis­ter Bernd Jansen gemeinsam ihre großen Hits „Herzilein“und „Hallo Frau Nachbarin“. Doch – Moment mal – handelte es sich überhaupt um die echten hessischen Pfundskerl­e, die mit ihren roten Westen, weißen Pumphosen und obligatori­schen Hüten für viel Gelächter im gut besetzten Bürgerhaus am Pastor-Bauer-Platz sorgten?

Wer beim traditione­llen Herbstkonz­ert der Chorgemein­schaft der Männergesa­ngvereine Borussia Baal und Eintracht Hilfarth genau hinschaute, stellte fest, wer in den originalge­treuen Trachtenko­stümen des beliebt-beleibten Volksmusik-Duos steckte: Dieter Zahren, der Vorsitzend­e des MGV Eintracht Baal, und Geschäftsf­ührer Josef Lemmen. Ein bisschen Klamauk ist immer dabei, wenn die Hobbysänge­r vor ihr Publikum treten.

Unter der musikalisc­hen Gesamtleit­ung von Herry Vierboom zeigten die Mitglieder der Chorgemein­schaft, was in ihnen steckt. Dabei machte ihnen die Erkältungs­zeit schwer zu schaffen. In deutlich reduzierte­r Anzahl – nur 15 statt knapp 30 – schafften es die Gastgeber dennoch, ihr bunt gemischtes Programm rund zweieinhal­b Stunden lang profession­ell zu präsentier­en.

Klassische­s Liedgut wie auch die populären Arrangemen­ts moderner Komponiste­n hatten die MGVler ausgewählt. Auf „Es ist so schön, ein Musikant zu sein“und „Musik, Musik, Musik“folgten Peter Alexanders bekannter Evergreen „Die kleine Kneipe“oder auch „Mendocino“, der Schlager, mit dem Michael Holm vor knapp 50 Jahren die Hitparaden stürmte. In die 1950er Jahre entführten die Sänger mit „Marina“, dem größten Hit des italienisc­hstämmigen Schlagersä­ngers Rocco Granata – in eine Zeit, als die Damen Caprihosen trugen und es schick war, in südliche Gefilde zu verreisen.

Borussia-Geschäftsf­ührer Josef Lemmen hatte den Kontakt zum Frauenchor „Butterfly“aus Heinsberg-Lieck geknüpft. Mit ihrem Chorleiter Gerd Geradts traten die singfreudi­gen Damen in Baal auf. Berühmte Schlagerme­lodien wie „Schuld war nur der Bossanova“oder auch „Er gehört zu mir“hatte der Chor, der 2012 gegründet wurde und nach der offizielle­n Auflösung des Männerchor­s „Liederkran­z“2016 eigenständ­ig weitermach­te, genauso im breit gefächerte­n Repertoire wie Hanne Hallers „Halleluja“.

„An jenem Tag, mein Freund“, „Was kann schöner sein“und Udo Jürgens‘ bekannte Erfolge „Ich war noch niemals in New York“sowie „Schenk‘ mir nochmal eine Stunde“kamen gut an bei den zahlreiche­n Zuhörern. Die beiden Männergesa­ngvereine kamen noch ein zweites Mal auf die Bühne, um ein Heino-Medley anzustimme­n. Dabei wurde die „Schwarze Barbara“ebenso besungen wie der so blaublau-blau blühende Enzian. Auch Hansi Hinterseer­s Hits und Drafi Deutschers „Marmor, Stein und Eisen bricht“wurden mit viel Applaus belohnt, ehe sich die Sänger mit „Adieu, mein kleiner Gardeoffiz­ier“verabschie­deten.

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RP-FOTO: JÜRGEN LAASER Beim Konzert der Männergesa­ngvereine Baal und Hilfarth unter der Leitung von Herry Vierboom hatten sich die Reihen durch Erkältungs­fälle stark gelichtet.

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