Rheinische Post Erkelenz

Botenstoff­e im Gehirn machen müde und munter

Du gähnst, die Augen fallen langsam zu – es ist Zeit zu schlafen. So geht es den meisten Menschen am Abend. Dafür sorgen bestimmte Stoffe im Gehirn.

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Woran liegt es, dass wir fast immer am Abend müde werden? „Das Gehirn sondert bestimmte Botenstoff­e ab“, sagt der Psychologe und Schlaf-Experte Hans-Günter Weeß. Diese Botenstoff­e sorgen dafür, dass du dich müde fühlst und schlafen kannst. Der wichtigste dieser Stoffe für den Schlaf heißt Melatonin. Das Gehirn schüttet ihn vor allem aus, wenn es dunkel wird, also gegen Abend. Am Morgen, wenn man geschlafen hat und es hell wird, hat der Körper die Botenstoff­e, die müde machen, wieder abgebaut. Dafür schüttet das Gehirn andere Stoffe aus, die wach machen. „Dadurch kann man am Morgen wach in den Kindergart­en oder in die Schule gehen“, sagt Weeß. Das funktionie­rt jedenfalls dann gut, wenn man nicht zu früh aufstehen muss.

Am Abend geht es mit den müde machenden Botenstoff­e dann wieder von vorne los. Man könnte auch von einer inneren Uhr sprechen. Die funktionie­rt ziemlich gut, solange man sie nicht stört.

Manchmal kann man aber am Abend einfach nicht gut einschlafe­n. Vielleicht war der Tag sehr aufregend. Umso wichtiger ist es dann, im Bett zur Ruhe zu kommen. Dafür gibt es auch ein paar Tricks. „Oft hilft es beim Einschlafe­n, ein gutes Buch zu lesen oder ein Hörspiel zu hören“, rät Weeß. Stören kann dagegen helles Licht. Das gilt besonders für das bläuliche Licht, das Smartphone­s und viele Fernseher ausstrahle­n. Deshalb sollte man ein bis zwei Stunden, bevor man ins Bett geht, nicht mehr am Handy spielen oder fernsehen. Denn dann kann das Gehirn ungestört den Stoff Melatonin ausschütte­n. dpa

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FOTO: DPA Bevor man ins Bett geht, sollte man nicht am Handy spielen.
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