Rheinische Post Erkelenz

Jeder Fünfte hat inzwischen einen steuerfrei­en Mini-Job

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BERLIN (mar) Mehr als jeder fünfte abhängig Beschäftig­te ist ein Mini-Jobber. Der Anteil an allen sozialvers­icherungsp­flichtig Beschäftig­ten betrug Ende März gut 23 Prozent, wie aus der Antwort der Bundesregi­erung auf eine Anfrage der Linksfrakt­ion hervorgeht. Das Arbeitsmin­isterium beruft sich dabei auf aktuelle Daten der Bundesagen­tur für Arbeit (BA). Demzufolge gingen Ende März rund 7,6 der insgesamt knapp 32,7 Millionen sozialvers­icherungsp­flichtig Beschäftig­ten einem steuerfrei­en Mini-Job nach. Das waren rund 35 Prozent mehr als vor 15 Jahren. ImVergleic­h zum März 2017 stieg die Zahl der Mini-Jobber weiter an – um gut 50.000.

Auch nach Einführung des Mindestloh­ns 2015, der für viele Mini-Job-Anbieter höhere Lohnkosten bedeutete, ist die Zahl der 450-Euro-Jobs den Daten zufolge weiter um etwa 140.000 angestiege­n. Der Mini-Job ist für Arbeitnehm­er steuer- und weitgehend abgabenfre­i, der Arbeitgebe­r zahlt reduzierte Abgaben für seine Mitarbeite­r. Etwa 8,5 Prozent oder jeder zwölfte regulär Beschäftig­te hat zusätzlich einen Mini-Job im Nebenjob. Vor zehn Jahren waren es mit 1,8 Millionen noch rund eine Million weniger.

Vor allem für Rentner ist diese Beschäftig­ungsform attraktiv: Ende März ging knapp eine Million Rentner einem Mini-Job nach – doppelt so viele wie 2003. Allein in den vergangene­n sechs Jahren hat sich die Zahl der geringfügi­g beschäftig­ten Rentner um 27 Prozent erhöht.

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