NRW-Wirtschaftsminister in der Textilakademie
(lhen) Seit Anfang September läuft der Unterricht in der bundesweit einmaligen Einrichtung für textiltechnische Berufe, der Textilakademie der Verbände der rheinischen und der nordwestdeutschen Textilund Bekleidungsindustrie. Seit einigen Wochen ist auch die textile Fassade des Gebäudes an der Rheydter Straße fertig. Für ein Branchengespräch der Textil- und Bekleidungswirtschaft NRW des Interessenverbands ZiTex Textil & Mode NRW war jetzt Professor Andreas Pinkwart, Landesminister für Wirtschaft, Innovation und Digitalisierung zu Gast.
Besprochen wurden die Situation der Branche im Allgemeinen und die Rahmenbedingungen der Textilindustrie in Mönchengladbach und NRW. „Mönchengladbach hat in der Textilbranche immer noch Landesbedeutung, mittlerweile in einer neuen Dimension“, sagte Pinkwart. In der Gladbacher Textilindustrie sehe er eine Vorreiter-Rolle für die Zukunftsgestaltung der Industrien auch in anderen Branchen. „Die Textil-Akademie verbindet Forschung und Innovation mit Bildung und bietet eine akademische und berufliche Qualifikation“, sagte er. Durch den Campus, der die berufliche Ausbildung mit der Anwendungsorientierung an der Hochschule Niederrhein und einem breiten Weiterbildungsangebot verknüpfe, sei die Textilakademie besonders attraktiv.
Eine große Chance der Textilindustrie sieht Pinkwart in der Produktion von innovativen Industrietextilien, von der Automobilausstattung bis zur Windkraftanlage oder sogenannten 4-D-Textilien, Materialien, die sich bei Energiezufuhr von alleine zu einem Produkt verformen. Inhalt des Gesprächs war auch die Problematik um die Energiekosten der Textil- und Bekleidungsindustrie. Ziel sei es, die Industrie von hohen Energiekosten durch EEG-Umlage zu befreien und damit finanzielle Spielräume für Innovationen und Zukunftsmodelle zu schaffen. Ein weiterer Themenpunkt war die Digitalisierung der Berufsausbildung. Hier gilt die Einrichtung als besonders modern, da vollständig digital unterrichtet wird: Kreide und Kopiergerät sucht man vergeblich.