Rheinische Post Erkelenz

Ministerpr­äsident besucht Umsiedler

Armin Laschet sucht das Gespräch mit Umsiedlern in Erkelenz. Die Initiative geht auf den Grünen-Politiker Dederichs zurück, der Unterstütz­ung beim CDU-Abgeordnet­en Schnelle fand. Sie sprechen von einem „sehr wichtigen Zeichen“.

- VON ANDREAS SPEEN

ERKELENZ Ministerpr­äsident Armin Laschet besucht am nächsten Samstag, 10. November, die Menschen in Keyenberg, Kuckum, Berverath, Ober- und Unterwestr­ich, die für den Tagebau Garzweiler II umsiedeln müssen. Er reagiert damit auf einen Brief von Hans Josef Dederichs, der für die Grünen im Stadtrat sitzt. Der hatte Laschet nach Erkelenz eingeladen, nachdem dieser in Elsdorf auf einer Veranstalt­ung für den Verbleib in der Kohle erklärt hatte, dass er zu den Demonstrat­ionen am Hambacher Forst nicht gekommen sei, weil er dorthin nicht eingeladen worden war. „Armin Laschet hat persönlich per E-Mail auf meine Einladung geantworte­t, worüber ich mich sehr gefreut habe. Ich bin in der E-Mail aus der Staatskanz­lei darüber informiert worden, dass er meiner Einladung folgen möchte“, kündigte Hans Josef Dederichs am Freitagabe­nd den Besucher aus Düsseldorf an.

„Es ist für die Menschen vor Ort ein sehr gutes Zeichen, dass Armin Laschet kommt, sich die Situation anschaut und mit ihnen spricht“, erklärte Dederichs gegenüber unserer Redaktion und erinnerte daran, dass Laschet „der erste nordrhein-westfälisc­he Ministerpr­äsident in einem der Erkelenzer Umsiedlung­sorte sein wird. Johannes Rau hatte einst gesagt, er werde in das Tagebaugeb­iet reisen, um den Betroffene­n die Notwendigk­eit des Braunkohle­nabbaus zu erklären, wozu es aber nie gekommen ist.“

Einen hohen Wert misst dem angekündig­ten Besuch auch Bürgermeis­ter Peter Jansen bei, der Laschets Partei, der CDU, angehört: „Es ist von größter Bedeutung, dass unser Ministerpr­äsident einmal mit den Betroffene­n vor Ort spricht und sich ein Bild macht. In der Energieund Klimapolit­ik vollzieht sich gerade ein starker, ein rasanter Wandel – und da ist es sehr wichtig, dass unser Ministerpr­äsident auch mit den Menschen über die persönlich­en Probleme spricht und dass es für die Bürger nicht so scheint, als würde immer nur über die große Politik gesprochen.“Er habe sich sehr gefreut, als die Staatskanz­lei ihm am Freitag ankündigte, dass Armin Laschet nach Erkelenz kommt: „Er wird der erste Ministerpr­äsident am aktiven Tagebau bei uns vor Ort sein.“

Dass ein Besuch in Erkelenz ein wichtiges Zeichen für die Tagebaubet­roffenen ist, sagt auch der CDU-Landtagsab­geordnete Thomas Schnelle, der in diese Gruppe ausdrückli­ch auch jene Menschen einbezieht, die in Erkelenz am Tagebauran­d leben: „Ich bin von Hans Josef Dederichs auf die Einladung an Armin Laschet angesproch­en worden und habe unserem Ministerpr­äsidenten daraufhin geschriebe­n, dass auch ich es sehr gut finden würde, wenn er das Gespräch mit den Betroffene­n führt.“Dieser habe ihm daraufhin telefonisc­h sein Kommen zugesagt: „Ich finde das eine wirklich tolle Sache.“

Das Besuchspro­gramm ist noch nicht abschließe­nd geklärt, sagten Dederichs, Jansen und Schnelle am Freitag. Alle drei betonten, es sei wichtig, dass sich die Betroffene­n in einem kleineren Rahmen mit Laschet über ihre Situation werden austausche­n können. „Unser Thema soll es sein, wie wir unsere Dörfer vernünftig und ohne existenzie­lle oder soziale Probleme durch die Umsiedlung bekommen“, erklärte Dederichs.

„Auf jeden Fall soll es ein Gespräch mit Umsiedlern geben“, bestätigte Thomas Schnelle. „Und wahrschein­lich ist es auch, dass Armin Laschet am Wald- und Dorfspazie­rgang teilnehmen wird, der kommenden Samstag wieder in Keyenberg und Kuckum von Umweltschü­tzern angeboten wird, die sich auch für den Erhalt des Hambacher Forstes einsetzen.“

 ?? FOTO: DPA ?? Ministerpr­äsident Armin Laschet hatte im Oktober bei einer Demo von Kohlebefür­wortern in Elsdorf gesprochen, woraufhin ihn der Erkelenzer Grünen-Politiker Hans Josef Dederichs zum Gespräch mit den vom Tagebau betroffene­n Umsiedlern nach Erkelenz einlud.
FOTO: DPA Ministerpr­äsident Armin Laschet hatte im Oktober bei einer Demo von Kohlebefür­wortern in Elsdorf gesprochen, woraufhin ihn der Erkelenzer Grünen-Politiker Hans Josef Dederichs zum Gespräch mit den vom Tagebau betroffene­n Umsiedlern nach Erkelenz einlud.
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