Fischbüchsen zu Bildern verarbeitet
Auf der Kunstetage, die neuerdings zum Kunsttreff Erkelenz gehört, ist die erste Ausstellung eröffnet worden. Neun Künstler des Netzwerkes „Crossart international“stellen aus.
ERKELENZ Ungewöhnlich und vielfältig ist eine Ausstellung „Crossart macht Schule“, die in der Kunstetage im Kunsttreff Erkelenz eröffnet wurde. Zum einen sind es die größtenteils in Erkelenz nicht bekannten Künstler, die die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, zum anderen ist es die Kunstetage selbst, die mit dieser Ausstellung zum ersten Mal an die Öffentlichkeit tritt.
Elke Bürger, die an der Ostpromenade neben dem Parkdeck im Erdgeschoss ihren Kunsttreff etabliert hat, hatte lange überlegt, wie sie das Obergeschoss des Hauses optimal nutzen kann. „Es bietet sich für Ausstellung an“, sagte sie bei der Vernissage. Nunmehr werde sie versuchen, regelmäßig Künstlern dort ein Forum zu bieten. Es soll „was Besonderes, etwas mit Pfiff“sein, das nicht in Konkurrenz zu den bestehenden Ausstellungsreihen in Erkelenz treten soll, sondern diese um eine weitere Facette ergänzt.
Die Ausstellung „Crossart macht Schule“überzeugt durch ihre künstlerische Vielfalt der Gemälde, die allesamt von Elke Bürger und Peter Mück ausgewählt worden waren. Mück ist Initiator des Netzwerkes „Crossart international“, bei dem auch Elke Bürger Mitglied ist. An dessen Sitz in Köln hat sie bei einer Ausstellung in der Südstadt die ersten Kontakte zu anderen Künstlern geknüpft. „Wir könnten ja auch mal was in Erkelenz machen“, sagte Mück bei der Vernissage in Rückblick auf diese Begegnung.
Das Interesse an einem Gemeinschaftsprojekt der im Netzwerk zusammengeschlossenen Künstler in Erkelenz war groß, so dass schlussendlich Bürger und Mück die Qual der Wahl hatten. In die Ausstellung schafften es dann neun Künstler mit insgesamt rund 50 Werken. „Die Künstler heute sind einzigartig“, sagte die stellvertretende Bürgermeisterin Astrid Wolters in ihrer Eröffnungsrede. „Die Werke und die verwendeten Materialien sowieso. Und diese Kombination in diesem Raum wird es so auch nicht mehr geben.“Die Ausstellung trage nicht ohne Grund den Namen „Crossart macht Schule“: „In der Schule kommen im Idealfall die verschiedene Menschen zusammen, um gemeinsam mit Blick auf die anderen sich ständig zu entwickeln und zu erweitern.“Insofern sei Crossart ein außerordentlich spannender und ideenreicher Klassenverband, zu dem in Erkelenz neben Elke Bürger noch Christoph Klein aus Hanau, Bina Platzek-Theißen aus Linnich, Nada Vitz aus Nettetal, Andreas Mischke, Nikola Hoffmann, Anne Ruffert und Ilse Wurzel (alle aus Köln) und die in Rumänien lebende Iona Palamar Insi gehören.
Geradezu verblüffend sind die Werke von Nada Vitz, die unter dem Titel „Fishing“Fischbüchsen zu dreidimensionalen, realitätsbezogenen Bildern verarbeitet, oder auch die Gemälde von Klein, die interessante Blicke in Häuser gewähren. Schnell blieb ein Platz an der Wand leer, da ein Kunstfreund spontan ein großformatiges Gemälde von Anne Ruffert erwarb, das wie die anderen der Künstlerin von der Gegenständlichkeit ins Abstrakte hinübergleitet. Ins Auge fallen auch die Gemälde von Bina Platzek-Theißen, in denen der weibliche Akt vorherrschendes Thema ist. Doch auch die Gemälde der anderen Künstler haben es, jedes für sich betrachtet, verdient, intensiv betrachtet zu werden.