Rheinische Post Erkelenz

Drei wichtige Signale an die Menschen

Den Menschen zuhören, den Dialog suchen, ihre Zukunft gestalten – am Tagebau Garzweiler II soll das in den Fokus rücken. Einer der das ankündigt, ist Ministerpr­äsident Armin Laschet.

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Seit einigen Wochen ist die Unsicherhe­it im Rheinische­n Revier zurück. Was bedeutet der gerichtlic­h verfügte vorläufige Rodungssto­pp des Hambacher Forstes für die laufenden Umsiedlung­en im Erkelenzer Land? Was bringt die Kohlekommi­ssion in Berlin? Umsiedler, Tagebauanr­ainer und Mitarbeite­r des Tagebaubet­reibers RWE Power beschäftig­en diese Fragen und die in viele Richtungen denkbaren Antworten – das sorgt für Unsicherhe­it, die aber nicht hinzunehme­n ist und die von entscheide­nden Stellen durch Zuhören, Vermitteln und Handeln wieder von den Menschen zu nehmen ist. Diese Botschaft ist verstanden worden. Das hat diese Woche gezeigt.

Dabei kam die wichtigste Botschaft zum Schluss. Der Erkelenzer Grünen-Politiker Hans Josef Dederichs hatte den nordrhein-westfälisc­hen Ministerpr­äsidenten Anfang der Woche dazu eingeladen, mit den von der Umsiedlung betroffene­n Menschen das Gespräch zu führen, und am Freitagabe­nd konnte er bereits mitteilen, dass Armin Laschet seine Einladung für nächsten Samstag angenommen hat. Die Vorlage dazu hatte dieser bei einer Veranstalt­ung von Kohlebefür­wortern gegeben, der nun das Gespräch mit den Menschen folgen wird, die für den Kohleabbau ihre Heimat aufgeben müssen. Der CDU-Politiker geht damit einen Schritt, den seine Amtsvorgän­ger nicht getan haben, indem er mit den Betroffene­n vor Ort spricht, direkt bei ihnen, dort wo ihre Heimat ist, die sie verlieren. Das verdient Respekt, und es lässt einen gespannt sein, wie die Beteiligte­n das Treffen anschließe­nd bewerten.

Eine zweite wichtige Botschaft sendete am Freitagmor­gen Superinten­dent Jens Sannig, der für einen neuen Dialog zwischen allen Beteiligte­n im Rheinische­n Revier warb und anbot, der Evangelisc­he Kirchenkre­is Jülich könne diesen moderieren. Diese Idee gilt es, an den entscheide­nden Stellen weiterzude­nken, sie könnte wieder zu mehr Sicherheit im aufgewühlt­en Rheinische­n Revier führen.

Und noch eine Botschaft hat es in dieser Woche für die Menschen am Tagebau gegeben. Der Zweckverba­nd „Tagebaufol­ge(n)landschaft Garzweiler“wird jetzt von Volker Mielchen als hauptamtli­chem Geschäftsf­ührer geleitet, so dass die Konzeption und Konkretisi­erung vertieft werden kann, wie die Städte Jüchen, Mönchengla­dbach, Erkelenz und Titz zukunftssi­cher durch den Strukturwa­ndel geführt werden können, den der Ausstieg aus der Braunkohle – egal zu welchem Enddatum – ihnen bringen wird.

andreas.speen@ rheinische-post.de

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