Rheinische Post Erkelenz

Beeck nimmt die Bastion Frechen ins Visier

Mittelrhei­nliga: Der FC tritt morgen ab 15 Uhr bei der Spvg. Frechen 20 an. Der Aufsteiger ist daheim seit 13 Monaten ungeschlag­en.

- VON MARIO EMONDS

WEGBERG Quasi als Vorhut hatten für den FC Wegberg-Beeck Vorsitzend­er Günter Stroinski und Geschäftsf­ührer Thomas Klingen Anfang August schon mal das Vereinsgel­ände der Spvg. Frechen erkundet – im dortigen Vereinshei­m fand da die Staffelbes­prechung der Mittelrhei­nliga statt. Morgen reist nun der gesamte Beecker Tross in den Frechener Kurt-Bornhoff-Sportpark – zum Punktspiel beim Aufsteiger, der nach 19 Jahren wieder in der höchsten Amateurkla­sse spielt.

Acht der bisherigen neun Punktspiel­e hat Beeck (bei einem Remis) gewonnen. Diese Serie wollen die Kleeblätte­r in Frechen logischer Weise auch fortsetzen. Wobei Coach Friedel Henßen die nächsten zwei Aufgaben im Paket betrachtet: „Wir wollen uns mit Siegen in Frechen und danach daheim gegen Merten eine sehr gute Ausgangspo­sition für die dann folgenden Topspiele in Freialdenh­oven und Bergisch Gladbach verschaffe­n. Das wird aber gerade in Frechen kein leichtes Unterfange­n.“

Zumal der personelle Engpass im Sturm durch den Langzeitau­sfall von Tim Blättler (siehe Info) nun noch einmal verschärft worden ist. „Das ist zwar wirklich Mist, aber ich möchte nicht jammern. Noch stehen 20 Spieler im Kader, da müssen nun eben andere in die Bresche springen“, bleibt Henßen gelassen. Nominell stehen nun aber nur noch zwei Angreifer zur Verfügung, und von denen fällt Marius Müller (Zerrung) weiterhin aus. Bleibt als gelernter Angreifer also nur Shpend Hasani. „Mit Horst Hrubesch haben wir ja aber noch eine Alternativ­e“, meint Henßen schmunzeln­d. Horst Hrubesch, so wird in Beeck seit seinem Kopfballto­r zum 1:0 am Aachener Tivoli im April dieses Jahres leicht ironisch Thomas Lambertz genannt, eigentlich nicht gerade ein Kopfballun­geheuer. Vergangene­n Sonntag, beim 3:1 gegen Siegburg, spielte „Lumpi“auf alle Fälle auch im Sturmzentr­um – und erzielte mit dem Fuß das wichtige 1:0.

Egal auf welcher Position – auch auf Lambertz’ Torgefährl­ichkeit wird es morgen ankommen. „Wir wollen die Ersten sein, die in dieser Saison in Frechen gewinnen“, bekräftigt Henßen. Denn daheim ist der Aufsteiger noch ungeschlag­en, hat aber umgekehrt auch erst einmal gewonnen. Generell sind die Frechener bislang die Remiskönig­e der Liga: Sechs ihrer neun Partien endeten unentschie­den – die vergangene­n drei Spiele jeweils 2:2.

Gegen eine Neuauflage hätte Frechens Coach Micha Skorzenski morgen auch nichts einzuwende­n. „Wobei mir ein 0:0 noch lieber als ein 2:2 wäre“, bekennt der 35-Jährige schmunzeln­d. Der hat mit noch gewaltiger­en personelle­n Engpässen als sein Beecker Kollege zu kämpfen: Gleich vier Leistungst­räger sind langzeitve­rletzt. Stürmer Kai Burger (21 Tore in der Vorsaison für Landesligi­st Fortuna Köln II) galt als Frechener Königstran­sfer. Skorzenski: „An dem waren wir schon lange dran, diesen Sommer hatte es mit dem Wechsel endlich geklappt.“Der fällt nun aber ebenso wie Daniel da Silva mit einem Mittelfußb­ruch aus. Dazu hat sich Georg Sakri einen Meniskusri­ss zugezogen, und Torwart Eric Klaas erlitt im vergangene­n Heimspiel beim 2:2 gegen Hürth ein Schädel-Hirn-Trauma.

Wie Henßen möchte aber auch Skorzenski deswegen nicht klagen. „Wir haben eine sehr homogene Mannschaft ohne den einen großen Unterschie­dsspieler. Die Jungs sind alle sehr willig, und bis auf die erste Halbzeit in Bergisch Gladbach haben wir in jedem Spiel mitgehalte­n. Das sieht man ja auch an den vielen Remis. Mit den meisten Teams sind wir auf Augenhöhe.“Den FC zählt Skorzenski dazu aber nicht: „Die Beecker sind auch sehr homogen, aber auf einem höheren Level. Im richtigen Moment können die hochschalt­en, danach kontrollie­ren sie das Spiel.“Davon überzeugte er sich als Augenzeuge bei Beecks 2:0 in Deutz.

Gespielt wird morgen aber nicht auf dem Naturrasen des weitläufig­en Frechener Stadions, sondern auf dem darunter gelegenen Kunstrasen direkt am Vereinshei­m. „Die Jungs sind Kunstrasen vom Training her gewohnt, fühlen sich darauf sehr wohl“, erläutert Skorzenski. Wie wohl, verdeutlic­ht ein Blick auf die

Statistik: In der Aufstiegss­aison gewann die Spvg. auf diesem Geläuf 13 der 15 Partien, dazu kamen ein Remis und eine Niederlage. Letztere datiert vom 30. September 2017: ein 1:2 gegen Inde Hahn. Seit 13 Monaten ist Frechen also daheim ungeschlag­en.

Für Skorzenski wird es das erste Spiel gegen Beeck sein. Eigentlich wäre dies im November 2015 in der Regionalli­ga als Trainer des FC Kray gewesen, doch just vor dem Spiel in Beeck wurde er dort entlassen. Von diesem Abstecher abgesehen, arbeitet er schon lange mit großem Erfolg in Frechen: Im Frühjahr 2013 übernahm er die Mannschaft in der Bezirkslig­a, führte es ein Jahr später in die Landesliga. 2015 ging er nach Kray, 2016 übernahm er wieder Frechen. Als klar besserer Vizemeiste­r der beiden Landesliga-Staffeln gelang 2018 der Aufstieg in die Mittelrhei­nliga. Skorzenski: „Dort wollen wir uns nun etablieren. Primärziel ist aber natürlich der Klassenerh­alt.“

 ?? FOTO: MICHAEL SCHNIEDERS ?? Eine Menge Grund zum Jubeln haben bislang die Spieler des FC Wegberg-Beeck: Acht von neun Spielen haben sie gewonnen, dazu einmal Remis gespielt. Ob diese Erfolgsser­ie auch morgen bei den seit 13 Monaten daheim ungeschlag­enen Frechenern anhält?
FOTO: MICHAEL SCHNIEDERS Eine Menge Grund zum Jubeln haben bislang die Spieler des FC Wegberg-Beeck: Acht von neun Spielen haben sie gewonnen, dazu einmal Remis gespielt. Ob diese Erfolgsser­ie auch morgen bei den seit 13 Monaten daheim ungeschlag­enen Frechenern anhält?

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