Rheinische Post Erkelenz

Hazard trifft doppelt, Plea ist produktiv

Der Belgier war Matchwinne­r beim 3:0 gegen Düsseldorf. Der Franzose kehrte wie Raffael ins Team zurück und war an zwei Treffern beteiligt.

- VON KARSTEN KELLERMANN

Borussias Trainer Dieter Hecking hat in dieser Saison nicht nur die Rotation für sich entdeckt, sondern auch das personelle Verwirrspi­el. Vor dem Spiel beim FC Bayern gab er an, dass für seinen Kapitän Lars Stindl die Saison wohl erst nach der damals anstehende­n Winterpaus­e beginnen würde. Stindl spielte von Beginn an und war ein wesentlich­es Element beim 3:0 bei den Bayern, nicht nur wegen seines Treffers beim Comeback.

Nun ging es im Vorfeld des Spiels gegen Fortuna Düsseldorf um Alassane Plea, den Stürmer, der beim 0:5 gegen Bayer Leverkusen im Pokal wegen einer Zerrung verpasst hatte. In den drei Halbzeiten ohne den Franzosen fehlte im Borussen-Spiel die Zielstrebi­gkeit, die in den Wochen zuvor ein Erfolgsfak­tor gewesen war und die Plea verkörpert­e. Er werde wohl erst in Bremen am Samstag wieder dabei sein können, gab Hecking bekannt. Am Sonntag stand Plea in der Startelf und feierte, wie Raffael, sein Comeback. „Es war ab Freitag absehbar, dass es geht bei ihm“, sagte Hecking nach dem Spiel.

Der Trainer gesellte Thorgan Hazard zu dem Duo, das zuvor nur beim Testspiel gegen den VfL Bochum im September zusammenge­spielt hatte. Das indes richtig gut in der ersten Halbzeit – bis Raffael verletzt raus musste. Seither hatte der 33-Jährige gefehlt. Nun sollten er und Plea dafür sorgen, dass die Borussen nach zwei Pflichtspi­elniederla­gen in Folge wieder in die Erfolgsspu­r zurückkehr­ten. Das gelang mit dem 3:0-Sieg, bei dem er an zwei Toren beteiligt war.

Raffael und Plea wechselten sich im Zentrum immer wieder ab, kamen aber zu selten in Kombinatio­ns-Situatione­n. „Raffa war sehr umtriebig zwischen den Linien, auch wenn noch nicht alles rund war“, sagte Hecking. Plea hatte drei Abschlüsse, zwei aus der Distanz, einen im Strafraum, allesamt flogen aber klar am Ziel vorbei. „Da war er vielleicht etwas überhastet“, befand Hecking. Auch an der besten Chance war Plea beteiligt: Er spielte auf den starken Florian Neuhaus, der, statt selbst zu schießen, Hazard suchte – der Belgier scheiterte aber.

In der 48. Minute sorgte Plea dann für den Assist zum 1:0. Sein Schussvers­uch landete am Arm von Kaan Ayhan, es gab Elfmeter, Hazard verwandelt­e etwas glücklich, das sechste Saisontor des Belgiers brachte das 1:0. Filip Daems, Borussias früherer Kapitän und sicherster Elfmetersc­hütze (18 von 20 verwandelt) wird das zufrieden zur Kenntnis genommen haben. „Wenn der Ball drin ist, war der Elfmeter gut geschossen“, sagte Daems mal.

Raffael ging nach 64 Minuten raus, „das war so abgesproch­en“, sagte Hecking. Für ihn kam Fabian Johnson, der dieses Mal anstelle von Patrick Herrmann den Kaderplatz bekam (auch Denis Zakaria fehlte, er hatte Innenband-Probleme). Dem „Maestro“merkte man die lange Pause an, er muss sich erst wieder ins Spiel einfühlen. Plea hingegen war „on fire“. Beim 3:0 war er der Vorarbeite­r für Hazard, der nun mit sieben Saisontore­n bester Gladbacher Torjäger ist. Mit Plea hatte das Borussen-Spiel wieder deutlich mehr Tiefe und Zug in den Strafraum. „Er ist ein wichtiger Spieler für uns, er hält die Bälle sehr gut, gibt den anderen die Möglichkei­t in die Tiefe zu gehen, er sorgt mit Weitschüss­en für Überraschu­ngen“, sagte Torwart Yann Sommer über den Stürmer.

Das 2:0, das Jonas Hofmann erzielte, bereitete der Ex-Düsseldorf­er Neuhaus vor. Der U21-Nationalsp­ielers hatte auch einige Gelegenhei­ten, selbst zu treffen, doch das gelang nicht. „Ich hätte natürlich gern ein Tor gemacht, aber ich werde weiter daran arbeiten“, sagte Neuhaus. Mit nun sechs Assists ist er dafür Borussias bester Vorbereite­r. Das passt zu den guten Nachrichte­n, für die die Abteilung Attacke am Sonntagnac­hmittag sorgte.

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FOTO: DPA Thorgan Hazard (links) freut sich über seinen ersten Treffer gegen Düsseldorf nach dem Elfmeter, den Alassane Plea herausgeho­lt hatte.

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