Basketballer streiten um Trainingszeiten in der FSV-Halle
Die zur SG Gierath gewechselten Basketballer mit Trainer Laszlo Lang wollen trotz ihres Zerwürfnisses mit dem FSV Jüchen dessen Halle weiter nutzen.
JÜCHEN Mehr als 70 junge Basketballer aus der SG Gierath haben jetzt in einer Petition an Bürgermeister Harald Zillikens mehr Trainingszeiten gefordert. Sie appellieren an die Gemeindeverwaltung, die Basketballer der SG Gierath bei der Suche nach Hallenzeiten für Training und Spiel zu unterstützen. Eine große Abordnung von Basketballern war auch am Montagabend im Sportausschuss. Politik und Verwaltung hoffen aber auf eine friedliche Lösung der Vereine untereinander. Wenn dies nicht möglich sei, dann müsse unter Umständen über die Pflegeverträge für die Hallen noch einmal nachgedacht werden, kündigten Sprecher mehrerer Fraktionen am Montag im Sportauschuss an. Entstanden war der Konflikt, als die Scorpions-Basketballer nach einem Zerwürfnis mit dem FSV Jüchen mit ihrem Trainer Laszlo Lang zur SG Gierath gewechselt waren. Sie können dort aber nicht genug Hallenzeiten beanspruchen und wollen diese nun trotz des Wechsels zusätzlich weiter in der FSV-Halle nutzen. Das lehnt der FSV aber ab.
Die Scorpions argumentieren mit ihrer starken Jugendförderung und beklagen: „Die Türen der bislang genutzten Zweifach-Sporthalle an der Stadionstraße bleiben für uns verschlossen. Und auch die Gierather Halle bietet kaum zusätzliche Kapazitäten“, sagt Norbert John als Sprecher der Initiative. Deshalb war der Spielervater mit weiteren Eltern und und 40 Kindern und Jugendlichen ins Rathaus „marschiert“, um Bürgermeister Harald Zillikens und Sportamtsleiter Tim Jansen eine Petition zu übergeben. Zillikens sagte im Redaktionsgespräch dazu: Die Basketballabteilung „Scorpions“habe sich im Sommer mit ihrem Trainer Laszlo Lang vom FSV Jüchen getrennt und sich der SG Gierath angeschlossen. „Die SG hat aber offenbar nicht ausreichend Trainingszeiten für die Gruppe.“
Der FSV sei Vertragspartner der Gemeinde und betreibe die Zweifachsporthalle an der Stadionstraße. Der Gemeindesportverband (GSV) habe die Verwaltung gebeten, ihm einige Monate Zeit einzuräumen, um sich im Bereich Basketball und in anderen Abteilungen neu zu orientieren. Zillikens kündigt an: „Wir werden im November erneut mit dem FSV über die aktuelle und tatsächliche Hallenbelegung sprechen.“Allerdings gibt der Bürgermeister zu bedenken, dass ein Gespräch zwischen den beiden Vereinen über die Hallenbelegung nicht erfolgreich gewesen sei. Für Zillikens steht jetzt fest: „Die Verwaltung wird im Lauf des Novembers die Nutzung der Zweifach-Sporthalle Stadionstraße prüfen und dann eine Entscheidung über die weitere Belegung treffen. Dabei hoffen wir natürlich, dass wir mit den Basketballern ausreichend Berücksichtigung finden“, sagt der Bürgermeister.
Laszlo Lang hat indes bei der SG Gierath eine neue sportliche Heimat gefunden. In der gerade begonnenen Saison ist die neugegründete Basketballabteilung mit einer Herrenund sechs Jugendmannschaften am Start – darunter gleich zwei Teams in der zweithöchsten Klasse in NRW, der Oberliga. Aber die Dreifach-Sporthalle in Gierath sei durch die vielen SG-Abteilungen nahezu vollständig belegt und werde in der Wintersaison zudem von anderen Sportlern für Hallentraining genutzt, sagt Norbert John. Auf der anderen Seite stünden die bisherigen Hallenzeiten der Scorpions in der Zweifachhalle an der Stadionstraße nicht mehr zur Verfügung: „Obwohl im FSV Jüchen aktuell nur noch eine statt wie früher acht Mannschaften unter den Körben aktiv ist“, beklagt der Spielervater.
In einem Gespräch mit der Gemeindeverwaltung habe sich der FSV Jüchen zuvor Zeit zum Neuaufbau seiner Basketballabteilung erbeten, dann jedoch die freigewordenen Zeiten mit anderen Sportarten belegt, sagt John. Auch konstruktive Vorschläge für ein gutes Miteinander, wie etwa die teilbare Halle gemeinsam zu nutzen, hätten keine Zustimmung gefunden.