Rheinische Post Erkelenz

Eberl: Fans sollen helfen, Pyro-Zünder zu identifizi­eren

- VON KARSTEN KELLERMANN

Borussias Sportdirek­tor Max Eberl hat die Fans aufgeforde­rt, den Vereinen zu helfen, Pyrotechni­k-Eskalation­en wie beim Derby der Borussen am Sonntag gegen Fortuna Düsseldorf (3:0) in den Griff zu bekommen. Eberls Ansatz: Die Fans in, die im Block stehen, sollen helfen, die Missetäter zu identifizi­eren. „Männer und Frauen verstecken es an Orten, die man nicht abtasten kann. Da bist du ein Stück weit hilflos. Hilflos wären wir nicht, wenn wir alle versuchen würden, diejenigen zu identifizi­eren. Alle, die im Stadion sind. Das hat nichts mit Verrat zu tun“, sagte Gladbachs Sportdirek­tor am Donnerstag während der Pressekonf­erenz zum Spitzenspi­el bei Werder Bremen. Die Fans von Fortuna Düsseldorf hatten während des gesamten Spiels Pyrotechni­k gezündet. Eberl indes meinte nicht nur die Fortuna-Anhänger, sein Appell war allgemein gemeint. „Wir sind ja auch nicht ganz schadlos“, gestand er und erinnert an das DFB-Pokalspiel bei Fortuna in der vergangene­n Saison. Da hatten die mitgereist­en Gladbach-Fans ebenfalls Pyrotechni­k gezündet.

Generell seien solche Szenen „ein Bild, das wir alle nicht haben wollen. Wenn es das ganze Spiel über so geht, nervt es irgendwann“, sagte Eberl. Dass die Fans vorab eingehend kontrollie­rt werden, sei keine Garantie, das zu verhindern. „Es ist einfach nicht möglich, jeden einzelnen Zuschauer zu kontrollie­ren.“

Sonst, so fürchtet Eberl, könnte es nachhaltig­e Konsequenz­en haben. „Sonst kommt irgendwann jemand auf die Idee und sagt: keine Auswärtsfa­ns mehr. Das will keiner. Deswegen müssen wir alle versuchen, diesen Leuten das Handwerk zu legen“, sagte Eberl.

Fortuna-Boss Robert Schäfer hatte die eigenen Fans nach dem Nachbarsch­aftsduell scharf kritisiert und angekündig­t, einzelne Fans nach der zu erwartende­n Geldstrafe, die sich in Höhe von 60.000 Euro bewegen soll, zur Kasse zu bitten, sollten diese identifizi­ert werden. „Wir werden da Konsequenz­en ziehen. Das ist reine Selbstdars­tellung von sich überschätz­enden Einzelpers­onen, die in der Gruppe untertauch­en. Die sollen sich mal hinterfrag­en“, sagte Schäfer.

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FOTO: DPA Borussias Sportdirek­tor Max Eberl hofft auf Hilfe der Fans.

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