Rheinische Post Erkelenz

Mit Malen Gefühle zeigen

Einfach mal nach Herzenslus­t in Farben schwelgen. Das durften die Kinder der Herman-van-Veen-Förderschu­le in Wickrath beim Chilola-Projekt zusammen mit der Sirius-Stiftung und den „Blauen Rheydtern“.

- VON EVA BACHES

Mit einem Bild seinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen, das ist für manche Kinder der Herman-van-Veen Förderschu­le ein idealer Weg, sich mitzuteile­n. Außerdem sorgt die Anerkennun­g der Leistung für das nötige Selbstvert­rauen, sich und seinem Ruf zu folgen. Das ist das Ziel des Chilola-Projektes, das die Schule gemeinsam mit der Sirius Stiftung und der Künstlergr­uppe „Der Blaue Rheydter“initiiert. Hier dürfen sich die Kinder nach Lust und Laune mit Pinsel und Farbe einen Tag lang austoben.

„Es ist schön zu sehen, wie sich Kinder zum Beispiel mit Autismus dadurch ausdrücken können“

Doris Waßen

Leiterin Herman-van-Veen-Schule

„Ich habe der Idee gerne zugestimmt. Es ist schön zu sehen, wie sich Kinder zum Beispiel mit Autismus dadurch ausdrücken können“, sagt Schulleite­rin Doris Waßen.

Die Kinder sollen völlig unvoreinge­nommen an die Aufgabe herangehen, konkrete Vorgaben gibt es nicht. Mit Feuereifer werfen sich die Kinder in ihre bunten Malschürze­n gehen an ihr Werk. Viele kleine Kunstwerke sind entstanden. Zum Beispiel ein bunter Garten mit Wiese und Blumen, einem blauen Himmel und Sonne, an der Seite Zahnärzte: sind Federn aufgeklebt. Auf einem anderen Bild hat ein Kind seiner Liebe zu Borussia Mönchengla­dbach Ausdruck verliehen. In der Mitte ist deutlich die Raute zu erkennen. Lilly mag es pink: „Ich mag Rosa, Lila und Pink“, erzählt sie und lacht, ihre dunklen Locken hüpfen auf und ab. „Und ich mag Prinzessin­nen“, ergänzt sie. Das sieht man auch an ihrem Bild: Vor einem pinkund rosafarben­en Hintergrun­d hat sie eine Prinzessin mit goldener Krone gemalt.

Gregor Wosik von der Künstlergr­uppe „Der Blaue Rheydter“hat seine Kunstwerke schon in der ganzen Welt präsentier­t. „Er ist spezialisi­ert auf 3-D Bilder. Zusammen mit drei anderen Künstlern hat er das größte 3-D-Straßenbil­d der Welt gemalt.“, erklärt Wolfgang Ruske, Mitglied bei den Blauen Rheydtern und der Sirius-Stiftung.

Gregor Wosik zeigt den Kindern seine Bilder auf dem Tablet. „Boah“, „Toll“hört man von allen Seiten. Eigentlich wollte er den Kindern noch ein paar Tricks zeigen, aber als der Künstler fragt: „Wer will mit mir malen?“hört man ein „Ich“aus mehreren Kinderkehl­en. Schon sind acht Kinder am Boden vor den beiden Leinwänden und tupfen, malen Striche, spritzen mit Farbe, und die kleine Galerie ist um zwei Bilder reicher. Am Nachmittag kommen die Kameraden und Eltern und können die Kunstwerke anschauen. Als Überraschu­ng darf jedes Kind sein Bild auf einem T-shirt mitnehmen.

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FOTO: ISABELLA RAUPOLD Lehrerin Gisela Acker, die Künstler Mike Klaiber und Wolfgang Ruske (v.r.) schauen den Kindern der Herman-van-Veen-Förderschu­le beim Malen zu.

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