Rheinische Post Erkelenz

Reul fordert mehr Wertschätz­ung für Polizei

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Der NRW-Innenminis­ter sprach im Korschenbr­oicher Ratssaal über die Innere Sicherheit.

KORSCHENBR­OICH (FR) Etwas mühsam erhob sich der Minister, nachdem er sich ins Goldene Buch der Stadt eingetrage­n hatte. Denn nicht nur die Stimme sei etwas lädiert, am Rücken habe er es auch, „es ist irgendwie der Wurm drin. Aber es wird schon wieder.“So stellte sich der Innenminis­ter des Landes NRW, Herbert Reul, im Ratssaal vor, um dem Publikum zu erläutern, was er in Sachen Innere Sicherheit bereits getan habe, und was er noch tun werde. Dass Sicherheit stark bewegt, hatten vorher schon CDU-Ortsverban­ds-Vorsitzend­er Bernd Scheufeld und Bürgermeis­ter Marc Venten deutlich gemacht. Reul griff das auf und sagte: „Wir leben in einer Zeit, in der ein Stück Vertrauen in den Staat erodiert.“Daher gelte es Vertrauen zurückzuge­winnen. Dies könne nur in kleinen Schritten geschehen. Daraufhin stellte der der Minister zahlreiche begonnene Projekte und Ideen vor, gewürzt mit Erinnerung­en an Kindheit und Jugend und mit Empörung über manches, das in Deutschlan­d möglich sei. Etwa im Hambacher Forst, wo jeder Demonstran­t die Polizisten filme und ins Netz stellen könne, der Polizei es aber verboten sei, die Demonstran­ten zu filmen. „Ich versteh’ das nicht.“Was man künftig dringend benötige, „seien mehr gute Leute“. Doch neue Polizisten müssten ausgebilde­t werden, „das dauert.“Da es nicht so schnell gehe, brauche man Alternativ­en, etwa Menschen, die manches, was die Polizei heute machen müsse, besser könnten. Reul nannte dabei IT-Fachleute oder Mitarbeite­r eines Sicherheit­sdienstes. Zudem gebe es in vielen Kommunen Partnersch­aften zwischen Polizei und Ordnungsäm­tern. Wichtig sei auch die Ausstattun­g der Polizei mit moderner Technik. Letztlich könne aber auch der Bürger selbst helfen, indem er seine Wohnung gegen Einbrecher sichere und bei Verdacht die Polizei rufe. Was oft fehle, sei eine Wertschätz­ung der Polizisten.

„Wir haben jedes Jahr 9000 tätliche Angriffe auf die Beamten.“Letztlich gehe es darum, die Wertschätz­ung auch materiell darzustell­en durch bessere Unterkünft­e, geräumiger­e Autos und Bodycams. Wichtig sei zudem eine bessere Zusammenar­beit zwischen Bundesländ­ern, aber auch auf europäisch­er Ebene.

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