Rheinische Post Erkelenz

Barbarafei­er mit Bergparade

In einem „für die Bergleute schwarzen Jahr“ehren die Knappen ihre Schutzpatr­onin. Wenig später schließt die letzte Zeche.

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HÜCKELHOVE­N (isp) „2018 ist für uns Bergleute ein schwarzes Jahr!“So beginnt die Einladung zum traditione­llen Barbarafes­t des Knappenver­eins St. Barbara Hilfarth-Hückelhove­n für den 1. Dezember im Stadtteil südlich der Rur. Am 21. Dezember wird mit der Grube Prosper Haniel in Bottrop mit einer Gedenkfeie­r das letzte deutsche Steinkohle­nbergwerk geschlosse­n, der Beruf des Bergmanns nicht mehr ausgebilde­t und ausgeübt. Gleichzeit­ig geht der Betrieb der Zeche „Anthrazit“im münsterlän­dischen Ibbenbüren zu Ende.

Unter diesem Eindruck steht die Barbarafei­er zur „Pflege des bergmännis­chen Brauchtums und der Kameradsch­aft“mit Bergparade zu Ehren der Schutzpatr­onin. Start in die Festlichke­iten am Samstag, 1. Dezember, ist im Vereinslok­al Windelen, Ecke Breite-/Marienstra­ße, um 15 Uhr mit einem Konzert des Instrument­alvereins Hilfarth. Um 16 Uhr stellt sich dort die Bergparade auf, die durch Alt-Hilfarth zur Bergmanns-Siedlung zieht, wo in der Tannenstra­ße am Gedenkstei­n ein Kranz niedergele­gt wird, wo um 16.30 Uhr Landrat Stephan Pusch an die Verstorben­en und den Bergbau erinnert.

Von dort geht es weiter zur katholisch­en Kirche, in der um 17 Uhr ein ökumenisch­er Gottesdien­st beginnt, den musikalisc­h die Bergkapell­e Sophia-Jacoba, der Instrument­alverein Hilfarth, der Männergesa­ngverein Hückelhove­n-Kleingladb­ach, das Mandolinen­orchester Hilfarth und als Solist Rainer Wagner mit dem Dudelsack gestalten. Dann folgt im Vereinslok­al Windelen die „gemütliche Schicht“mit Speisen, Tanz und Jubilarehr­ungen. Bei der Bergparade dabei sind wieder Vertreter der Politik, befreundet­e Knappenver­eine aus der Umgebung und dem Ruhrgebiet sowie die Hilfarther Ortsverein­e. Die Bergleute in ihrer traditione­llen Tracht, dem „Kittel“, ziehen mit brennenden Grubenlamp­en durch Hilfarth und in die abgedunkel­te Kirche.

Der Steinkohle­nbergbau endet in Deutschlan­d nach 905 Jahren. Er wurde erstmals auf dem europäisch­en Kontinent im Jahr 1113 in den Annalen der Abtei Klosterrat­h („Annales Rodens“) erwähnt als Kohlegrube­n, „calcullen“, die unterhalb der Herzogenra­ther Burg gelegen haben, also knappe 30 Kilometer südlich von Hückelhove­n, wo der Bergbau schon im Jahr 1997 endete. Der Knappenver­ein weist darauf hin, dass am Montag, 26. November, ab 20 Uhr der WDR-Film „Schicht im Schacht“als „Verneigung vor den Kumpels“im Corso-Filmpalast Hilfarth auf der Großleinwa­nd durch den Heimat-Arbeitskre­is Hückelhove­n und den Fördervere­in Schacht 3 gezeigt wird. Das Ankündigun­gsplakat zum Film zeigt den Förderturm der Zeche Prosper Haniel.

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RP-FOTO: LAASER (ARCHIV) Bergparade der Knappen durch Hilfarth. In die abgedunkel­te Pfarrkirch­e ziehen sie mit brennenden Grubenlamp­en ein.

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