Rheinische Post Erkelenz

Evangelisc­he Kirche in Deutschlan­d

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Die Evangelisc­he Kirche in Deutschlan­d (EKD) ist die Gemeinscha­ft von 20 evangelisc­hen Landeskirc­hen mit rund 21,5 Millionen Protestant­en.

Leitungsgr­emium Der Begriff Synode ist dem griechisch­en „synodos“entlehnt und bedeutet Zusammenku­nft. Die EKD-Synode ist das Parlament und damit eines von drei Leitungsgr­emien der EKD – neben dem Rat und der Kirchenkon­ferenz. Sie hat 120 Mitglieder, sogenannte Synodale, die die Landeskirc­hen vertreten.

Delegierte Von den Delegierte­n sind 100 durch die Synoden der Mitgliedsk­irchen gewählt, weitere 20 wurden vom Rat der EKD berufen. Ratsvorsit­zender ist der bayerische Landesbisc­hof Heinrich Bedford-Strohm.

Die Synode kommt in der Regel einmal jährlich im Herbst an wechselnde­n Orten zusammen. Sie berät und beschließt über Vorlagen und Kirchenges­etze.

Dauer Das Kirchenpar­lament wird jeweils für die Dauer von sechs Jahren gebildet. Ein weiteres EKD-Gremium ist die Kirchenkon­ferenz, die von den Leitungen der Mitgliedsk­irchen gebildet wird. Über sie können die Landeskirc­hen direkt Einfluss auf die Arbeit der EKD nehmen. Gemeinscha­ft beruht auf der Bereitscha­ft zum Teilen. Ohne sie geht es nicht. Aber auch das ist wichtig: Teilen ist nicht Enteignen. Der Heilige macht es ja vor: Er halbiert den Mantel, behält also zurück, was er selbst zum Schutz vor Kälte nötig hat. Zu helfen heißt nicht, ganz und gar selbstlos zu sein. Einfacher und christlich­er geht’s nicht. Und doch gelingt es uns nicht immer – mal aus Zeitmangel, Unachtsamk­eit oder was auch immer. Mir fällt dann das pathetisch­e, doch auch wahrhaftig­e Storm-Gedicht „Weihnachta­bend“ein: Ein Mensch eilt da durch die Stadt und lässt ein bettelndes Kind praktisch links liegen. Erst daheim erfasst ihn das Grauen: „Doch als ich endlich war mit mir allein, / Erfasste mich die Angst im Herzen so, / Als säß‘ mein eigen Kind auf jenem Stein, / Und schrie nach Brot, indessen ich entfloh.“Obdachlose­nhilfen bitten derzeit wieder verstärkt um Unterstütz­ung. Der Winter naht, an Spenden mangelt es offenbar. Weihnachts­märkte locken, verkaufsof­fene Sonntage auch. Wir alle haben in irgendeine­r Form die Erfahrung aus dem Storm-Gedicht gemacht. Unsere Scham darüber aber ist nur echt, wenn wir von Zeit und Zeit auch wieder etwas St. Martin sind.

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FOTO: DPA Heinrich Bedford-Strohm istRatsvor­sitzender der EKD.

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