Rheinische Post Erkelenz

Hilfe aus Neuwerk für Tansania

Schwester Anja Wolter hat Krankensta­tionen und Einrichtun­gen der Salvatoria­nerinnen in Afrika besucht und gesehen, was den Menschen in diesem Land alles fehlt. Heute werden in Neuwerk Sachspende­n gesammelt.

- VON ALEXANDRA DAHMEN

Wenn Menschlich­keit und Nächstenli­ebe ein Gesicht hätten, dann sähen sie vermutlich so aus wie Anja Wolter. Die Krankensch­wester am Neuwerker Krankenhau­s hat sich verliebt – und zwar in die Menschen aus Tansania und in die Idee, ihr von Armut geprägtes Leben ein kleines wenig leichter zu machen. Denn auch wenn die wirtschaft­lichen Wachstumsr­aten Tansanias in den vergangene­n Jahren gestiegen sind, gehört das ostafrikan­ische Land nach wie vor zu einem der ärmsten auf der ganzen Welt.

Im vergangene­n Jahr besuchte Anja Wolter die verschiede­nen Krankensta­tionen und Einrichtun­gen von salvatoria­nischen Ordensschw­estern in Tansania. Auch im Kloster in Neuwerk findet man Salvatoria­nerinnen. „Man lernt zu schätzen, in welchem Überfluss man hier in Deutschlan­d eigentlich lebt. Es fehlt den Menschen, die ich besucht habe, quasi an allem. Was für uns selbstvers­tändlich ist, haben die Frauen, Männer und Kinder dort nicht. Das fängt bei Kleidung an und hört bei Spielzeug auf. Aber trotzdem sind sie so lebensfroh, herzlich und dankbar, dass ich bei meinem Besuch die eine oder andere Träne verdrückt habe.“

Die salvatoria­nischen Ordensschw­estern in Tansania haben in der Vergangenh­eit verschiede­ne Gesundheit­szentren aufgebaut, in denen die Menschen versorgt werden. „Leider ist die Ausstattun­g sehr schlecht“, erzählt Wolter. Trotzdem jammere dort niemand. Im Gegenteil: Die Menschen in Tansania sind dankbar für die Hilfe die ihnen die Salvatoria­nerinnen entgegen bringen.

Eine Hilfe, von der Anja Wolter schon während ihrer Reise begeistert war und die sie dringend unterstütz­en möchte. Ihr Wunsch zu helfen, ist – auch ein Jahr nach der Reise – riesig. Aus diesem Grund hat sich das Krankenhau­s Neuwerk mit seinen eigenen Ordensschw­estern der Salvatoria­nnerinen etwas besonderes ausgedacht: Mitte Dezember soll ein Container mit Sachspende­n nach Tansania geschickt werden. Hierfür werden ab sofort vor allen Dingen Sachspende­n gesammelt. „Da die Menschen dort wirklich kaum etwas haben, suchen wir

zum Beispiel Kleidung vom Babyalter bis hin ins hohe Alter. Auch Winterjack­en. Man kann es nicht richtig glauben, aber Afrikaner frieren schnell“, weiß Wolter. Auch über Schuhe, Handtücher und Spielsache­n, wie Bälle, Bauklötze oder kleine Autos, freuen sich die Menschen in Tansania. „Das Krankenhau­s Neuwerk selbst spendet Krankenbet­ten, Nachttisch­e und Schaukelpf­erde für die Gesundheit­szentren vor Ort“, erklärt Catharina Tismer, zuständig für den Bereich Marketing und Kommunikat­ion am Krankenhau­s Neuwerk.

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FOTO: DETLEF ILGNER Schwester Gertraud, Markus Richter, Geschäftsf­ührer des Krankenhau­ses Neuwerk, Schwester Esther, Oberin der Salvatoria­nerinnen in Neuwerk, und Krankensch­wester Anja Wolter.

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