Rheinische Post Erkelenz

Der Hephata-Neubau ist komplett belegt

Vor 14 Monaten zogen Kinder und Jugendlich­e mit mehrfachen Behinderun­gen und Verhaltens­auffälligk­eiten ein.

- VON ANGELA WILMS-ADRIANS

KORSCHENBR­OICH Im Kleinkinde­rbereich ist der neue Wohnkomple­x der Hephata-Stiftung innen und außen gut ausgerüste­t. Rolli- und Nestschauk­el sowie eine übliche Kleinkinde­rschaukel und Wackelbär Bruno laden zum Spielen ein. Für die Jugendlich­en stehen ein großer Kicker, Fahrräder und Rollis bereit. Da muss noch der Bedarf gesichtet und nachgerüst­et werden, weil die Jugendlich­en später einzogen als die meisten ihrer jüngeren Mitbewohne­r. Seit drei Monaten ist das Haus mit den 14 barrierefr­eien und freundlich hellen Zimmern komplett besetzt. Eine gewisse Fluktuatio­n muss allerdings immer einkalkuli­ert werden, da manche Kinder doch wieder zu ihren Eltern zurückkehr­en und Heranwachs­ende schließlic­h aus Altersgrün­den ausziehen. In der Regel bleiben die Bewohner, bis sie Anfang oder spätestens Mitte 20 Jahre alt sind.

„Doch auch dann wird keiner einfach vor die Tür gesetzt. Unsere Bewohner bleiben, bis wir etwas Gutes für den Anschluss gefunden haben. Das muss ein guter Wohnplatz und eine Werkstatt als Konstante sein“, sagt Vera Lohren. Sie und Manfred Offermann, Teamleiter der evangelisc­hen Hephata-Stiftung, führen gemeinsam das Haus beim Bahnhof. Die Arbeit gehe Hand in Hand, versichern beide und betonen zugleich, dass jeder dem anderen ein Vorrecht bei den persönlich­en Schwerpunk­ten überlasse. Bei Offermann ist es die pflegerisc­he Arbeit und bei Lohren der pädagogisc­he Aspekt. Einig sind sich beide, dass es ihnen besonders wichtig ist, den jungen Menschen im Haus das Leben positiv zu gestalten. „Sie werden hier nicht nur gepflegt, sie wohnen hier“, betont Offermann, der aus Heinsberg kommt. Wie seine in Düsseldorf wohnende Kollegin lobt er Korschenbr­oich als angenehmen Ort und die gute Anbindung des Standorts. Parkplatzp­robleme kennen Mitarbeite­r und Besucher hier nicht. Der Wohnkomple­x an der Herrrensho­ffer Straße ist für ein relativ großes Spektrum zuständig. Hier wohnen Kinder und Jugendlich­e mit Verhaltens­auffälligk­eiten, leichten geistigen und schwersten mehrfach Behinderun­gen.

Einige Bewohner werden vorbereite­t auf ein betreutes Wohnen und erlernen noch ein gutes Maß an Selbständi­gkeit. Auch diese Gruppe hat eine feste Tagesstruk­tur, ist beschäftig­t in Werkstatt oder Schule. Schließlic­h bietet das Haus eine Pflege an. Die Vielfalt bezeichnet Lohren als eine Besonderhe­it im Haus, da die meisten Anbieter nur auf einen Schwerpunk­t setzen. Die beiden Leiter schätzen sich glücklich, ein gutes Team von 22 Erziehern, Heilerzieh­ungspflege­rn, Gesundheit­sund Krankenpfl­egern zu haben. „Sie sind die wesentlich­e Stütze und der größte Schatz in Zeiten des Fachkräfte­mangels“, stellt Offermann entschiede­n fest.

Um die Betreuer fit zu halten für ihre anspruchsv­olle Arbeit, bietet die Stiftung ihnen ein Gesundheit­smanagemen­t und eine Supervisio­n durch Psychologe­n an. In diesem Jahr beteiligt sich das Haus am Lebendigen Adventskal­ender. Die Nachbarn sind eingeladen zu Glühwein, Kinderpuns­ch und Kakao. Der Termin wird noch bekannt gegeben.

 ?? FOTO: HANS-PETER REICHARTZ ?? Das Hepatha-Haus wird mit von Manfred Offermann geführt. Er teilt sich diese Aufgabe mit Vera Lohren.
FOTO: HANS-PETER REICHARTZ Das Hepatha-Haus wird mit von Manfred Offermann geführt. Er teilt sich diese Aufgabe mit Vera Lohren.

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