Nachdenken über Hallenbad-Neubau
Die Stadt Hückelhoven hat eine Diskussion angestoßen, ob ihr Hallenbad in sechs bis acht Jahren erneuert werden soll. Damit beendet wurde die im Frühjahr angelaufene Debatte über die Attraktivierung des heutigen Schwimmbads.
HÜCKELHOVEN Eine neue Textilsauna, umgestalteter Außenbereich, Barrierefreiheit, erweiterter Kleinkinderbereich, alles Themen, zu denen im Rathaus in den vergangenen Monaten Zahlen und Expertenmeinungen gesammelt worden waren, die allerdings alle zu einer Einschätzung führten: „Die Verwaltung sieht im Bestand derzeit nur wenig Möglichkeiten zu einer spürbaren und nachhaltigen Attraktivierung des Bades, welche sich auf die Besucherzahlen auswirken würden.“
Kämmerer Helmut Holländer brachte die Beratungen der vergangenen Monate im Sportausschuss auf den Punkt, indem er sagte: „Egal, was man tut, man schafft nicht den großen Wurf.“Deshalb schlage die Stadt Hückelhoven dem Sportausschuss vor, in den Erhalt des Schwimmbades zu investieren und dieses auf gutem Niveau zu halten, „bis in sechs bis acht Jahren möglicherweise neu gebaut wird – an diesem Standort oder woanders, wo beispielsweise mit einem Außenbecken geplant werden könnte, wie zum Beispiel an Schacht 3“. Die Zeit bis dahin könne Hückelhoven dazu nutzen, ein Konzept für ein neues, zukunftsfähiges Schwimmbad zu entwickeln, wobei die Zeitschiene von der Politik noch endgültig festzulegen sei.
Mit dem Vorstoß stieß die Stadtverwaltung im Sportausschuss eine offene Diskussion an. Während Heinz-Josef Kreutzer (CDU) die Idee, das Schwimmbad an Schacht 3 zu verlagern, als äußerst bedenkenswert und ein Schwimmbad für eine Stadt in der Größe von Hückelhoven für unabdingbar einstufte, wies er aber auch darauf hin, dass „eine Investition von zehn bis 15 Millionen Euro auch in sechs bis zehn Jahren für uns eine große Summe sein wird“. Jörg Leseberg (SPD) bat darum, in Workshops über die Art und Gestaltung eines möglicherweise neuen Bades, über den politischen Prozess hinausgehend, daran mitwirken zu dürfen: „Das sollten wir in den nächsten ein bis zwei Jahren in Gang setzen.“Uneins waren Kreutzer und Leseberg in diesem Zusammenhang darüber, wie ein Grundstück für ein Schwimmbad gefunden werden könnte. Während der Fraktionsvorsitzende der CDU fand, „wir brauchen erst ein Grundstück, dann erst ein Konzept“, konterte der SPD-Fraktionsvorsitzende, „dass wir uns erst auf die Art des Bades verständigen müssen – alles zwischen Sportbad und Multifunktionsbad ist denkbar –, damit die Stadtverwaltung weiß, nach welcher Grundstücksgröße geschaut werden muss“.
Dass mit dem Impuls aus dem Rathaus jetzt nicht nur auf die Zukunft geschaut werden darf, darauf pochte zunächst Ulrich Horst (Grüne), bevor er später die volle Zustimmung des Sportausschusses erhielt. „Mir reicht es nicht, den Status unseres heutigen Bades zu erhalten – sechs bis zehn Jahre bis zu einem möglichen Neubau sind eine lange Zeit. Ich befürchte, dass uns ohne Investitionen in den Bestand in dieser Zeit die Besucher weglaufen“, sagte Horst. Er wolle nicht, dass die in den vergangenen Monaten im Rathaus gemachten Überlegung zur Attraktivierung
fallengelassen werden.
Bei einem Thema gab ihm Heinz-Josef Kreutzer recht, der Barrierefreiheit: „Wir müssen an Menschen mit Behinderung und auch an die Senioren denken, die die Treppe im Schwimmbad nicht gerne gehen und deshalb gegebenenfalls wegbleiben.“Gemeinsam verständigte sich der Sportausschuss schließlich darauf, der Stadtverwaltung den Auftrag zu geben, Lösungen zu erarbeiten, wie Barrierefreiheit im heutigen Schwimmbad hergestellt werden kann.