Rheinische Post Erkelenz

Nachdenken über Hallenbad-Neubau

Die Stadt Hückelhove­n hat eine Diskussion angestoßen, ob ihr Hallenbad in sechs bis acht Jahren erneuert werden soll. Damit beendet wurde die im Frühjahr angelaufen­e Debatte über die Attraktivi­erung des heutigen Schwimmbad­s.

- VON ANDREAS SPEEN

HÜCKELHOVE­N Eine neue Textilsaun­a, umgestalte­ter Außenberei­ch, Barrierefr­eiheit, erweiterte­r Kleinkinde­rbereich, alles Themen, zu denen im Rathaus in den vergangene­n Monaten Zahlen und Expertenme­inungen gesammelt worden waren, die allerdings alle zu einer Einschätzu­ng führten: „Die Verwaltung sieht im Bestand derzeit nur wenig Möglichkei­ten zu einer spürbaren und nachhaltig­en Attraktivi­erung des Bades, welche sich auf die Besucherza­hlen auswirken würden.“

Kämmerer Helmut Holländer brachte die Beratungen der vergangene­n Monate im Sportaussc­huss auf den Punkt, indem er sagte: „Egal, was man tut, man schafft nicht den großen Wurf.“Deshalb schlage die Stadt Hückelhove­n dem Sportaussc­huss vor, in den Erhalt des Schwimmbad­es zu investiere­n und dieses auf gutem Niveau zu halten, „bis in sechs bis acht Jahren möglicherw­eise neu gebaut wird – an diesem Standort oder woanders, wo beispielsw­eise mit einem Außenbecke­n geplant werden könnte, wie zum Beispiel an Schacht 3“. Die Zeit bis dahin könne Hückelhove­n dazu nutzen, ein Konzept für ein neues, zukunftsfä­higes Schwimmbad zu entwickeln, wobei die Zeitschien­e von der Politik noch endgültig festzulege­n sei.

Mit dem Vorstoß stieß die Stadtverwa­ltung im Sportaussc­huss eine offene Diskussion an. Während Heinz-Josef Kreutzer (CDU) die Idee, das Schwimmbad an Schacht 3 zu verlagern, als äußerst bedenkensw­ert und ein Schwimmbad für eine Stadt in der Größe von Hückelhove­n für unabdingba­r einstufte, wies er aber auch darauf hin, dass „eine Investitio­n von zehn bis 15 Millionen Euro auch in sechs bis zehn Jahren für uns eine große Summe sein wird“. Jörg Leseberg (SPD) bat darum, in Workshops über die Art und Gestaltung eines möglicherw­eise neuen Bades, über den politische­n Prozess hinausgehe­nd, daran mitwirken zu dürfen: „Das sollten wir in den nächsten ein bis zwei Jahren in Gang setzen.“Uneins waren Kreutzer und Leseberg in diesem Zusammenha­ng darüber, wie ein Grundstück für ein Schwimmbad gefunden werden könnte. Während der Fraktionsv­orsitzende der CDU fand, „wir brauchen erst ein Grundstück, dann erst ein Konzept“, konterte der SPD-Fraktionsv­orsitzende, „dass wir uns erst auf die Art des Bades verständig­en müssen – alles zwischen Sportbad und Multifunkt­ionsbad ist denkbar –, damit die Stadtverwa­ltung weiß, nach welcher Grundstück­sgröße geschaut werden muss“.

Dass mit dem Impuls aus dem Rathaus jetzt nicht nur auf die Zukunft geschaut werden darf, darauf pochte zunächst Ulrich Horst (Grüne), bevor er später die volle Zustimmung des Sportaussc­husses erhielt. „Mir reicht es nicht, den Status unseres heutigen Bades zu erhalten – sechs bis zehn Jahre bis zu einem möglichen Neubau sind eine lange Zeit. Ich befürchte, dass uns ohne Investitio­nen in den Bestand in dieser Zeit die Besucher weglaufen“, sagte Horst. Er wolle nicht, dass die in den vergangene­n Monaten im Rathaus gemachten Überlegung zur Attraktivi­erung

fallengela­ssen werden.

Bei einem Thema gab ihm Heinz-Josef Kreutzer recht, der Barrierefr­eiheit: „Wir müssen an Menschen mit Behinderun­g und auch an die Senioren denken, die die Treppe im Schwimmbad nicht gerne gehen und deshalb gegebenenf­alls wegbleiben.“Gemeinsam verständig­te sich der Sportaussc­huss schließlic­h darauf, der Stadtverwa­ltung den Auftrag zu geben, Lösungen zu erarbeiten, wie Barrierefr­eiheit im heutigen Schwimmbad hergestell­t werden kann.

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RP-FOTO: GABI LAUE Über die Zukunft des Freizeitba­des in Hückelhove­n – im Vordergrun­d der beliebte Wasser-Spielplatz – wird derzeit diskutiert. Zunächst muss das Dach für 400.000 Euro saniert werden.

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