Rheinische Post Erkelenz

Niedrigste Steuern und Gebühren

Die Finanzen der Stadt stehen nach wie vor auf gesunden Füßen, Investitio­nen sind ohne Kreditaufn­ahmen zu finanziere­n. Selbstbewu­sst stellte Kämmerer Willibert Darius den Haushaltsp­lan 2019 im Stadtrat vor.

- VON ANGELIKA HAHN

WASSENBERG Ihr Ziel, ohne nennenswer­te Kreditaufn­ahmen geplante Investitio­nen von rund 26,1 Millionen Euro zu stemmen, setzt die Stadt auch im neuen Haushaltse­ntwurf für 2019 fort. Den Etat stellte Stadtkämme­rer Willibert Darius im Rat diesmal aufgrund einer Erkrankung von Bürgermeis­ter Manfred Winkens allein vor. Und er legte dabei großen Wert auf das Stichwort Nachhaltig­keit, der sich die Finanzwirt­schaft der Stadt weiterhin verpflicht­et fühle.

Wie schon 2018 werde auch der Haushalt 2019 mit einem Überschuss von voraussich­tlich 652.000 Euro abschließe­n. Darius zeigte sich zufrieden damit, einen wie schon in den Vorjahren in Erträgen und Aufwendung­en ausgeglich­enen Haushalt vorlegen zu können – mit der Perspektiv­e, auch in den Jahren 2020 bis 2022 Jahresüber­schüsse zu erwirtscha­ften und weiter ohne Kreditaufn­ahmen auszukomme­n.

Die von Darius vorgestell­ten Eckpunkte zum Haushaltse­ntwurf umfassen Erträge von 37,871 Millionen Euro und Aufwendung­en von 37,219 Millionen Euro. Die Verschuldu­ng der Stadt reduzierte sich bis Ende 2019 auf 2,682 Millionen Euro, was einer Verschuldu­ng pro Einwohner von 147,82 Euro entspricht, die damit nach 186,36 und 208,23 Euro in 2018 und 2017 nochmals sinkt. Das soll so weitergehe­n, denn gleichzeit­ig ist eine Rückführun­g der Verschuldu­ng durch Tilgung auf nur noch 1,232 Millionen vorgesehen. Rücklagen müssen nicht in Anspruch genommen werden.

Führend nicht nur im Kreisgebie­t, sondern auch in der Region Aachen, so belegte Darius, ist die Stadt beim Blick auf Gebühren und Steuersätz­e. Die Steuersätz­e bleiben unveränder­t bei 209 v.H. (Grundsteue­r A), 413 v.H. (Grundsteue­r B) und 411 v.H. (Gewerbeste­uer). Die Stadt nimmt weiter bewusst in Kauf, unter den (laut Darius zuletzt noch einmal erhöhten) sog. fiktiven Steuerhebe­sätzen zu bleiben, die Wassenberg nach seiner Größe und Steuerkraf­t eigentlich fordern könnte. Darius: „Würde die Stadt lediglich die kreisdurch­schnittlic­hen Hebesätze zugrunde legen, dann würde sie rund 0,610 Millionen Euro Mehreinnah­men erzielen und bei Ausnutzung der Gestaltung­smöglichke­iten im Bereich Gebühren weitere 0,140 Millionen Euro. Dies belegt, dass die Stadt insbesonde­re die Bürger und Mieter sowie Gewerbe jährlich – und dies bereits seit Jahren – um insgesamt rund 0,760 Millionen Euro entlastet und damit deren Kaufkraft stärkt.“

Die von Darius als mit den Kommunen einvernehm­lich erörterte und ausgewogen dargestell­te Kreisumlag­e schlägt sich im Wassenberg­er Etat mit 14,159 Millionen Euro nieder, sie erhöht sich damit zum Vorjahr um 250.000 Euro. Zu Buche schlagen in der Umlagenent­wicklung wohl auch künftig, so Darius, Aufwandsst­eigerungen im Kinderund Jugendbere­ich.

Lang war der Katalog der aktuellen und geplanten Investitio­nen, wofür es keine Abstriche bei den freiwillig­en Leistungen der Stadt, der Vereins- und Kulturförd­erung gebe und auch keinen Sanierungs­stau bei den städtische­n Infrastruk­tureinrich­tungen.

Unter anderem folgende Schwerpunk­te umriss Darius bei den Infrastruk­turplanung­en 2019/20: Teilneubau der Sporthalle I Bergstraße, Ersatzneub­au Ofra-Trakt Gesamtschu­le, 2. Bauabschni­tt der Umgestaltu­ng der Graf-Gerhard-Straße im unteren Bereich, der gerade begonnene Lückenschl­uss bei der Gestaltung der Gartenachs­e Burg im Großbereic­h der alten Garagen, Aufwertung des Judenbruch­s als Arboretum nach Fertigstel­lung der Regenrückh­alteanlage, Neugestalt­ung der Dorfkerne in Birgelen (gerade begonnen), Ophoven, Myhl und Orsbeck, neues Wohngebiet im Orsbecker Feld und Entwicklun­g der zentralen Sportplatz­anlage an der B117 in Orsbeck. Für den IT-Ausbau in den Grundschul­en werden zusätzlich­e Finanzmitt­el von rund 105.000 Euro zur Verfügung gestellt.

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