Smarte Windeln und heilende Pflaster
Die Medizinmesse Medica steht in diesem Jahr unter dem Motto Digitalisierung.
DÜSSELDORF Wenn ein Baby weint, ist die Ursache nicht immer leicht zu finden. Das Kind kann hungrig sein oder übermüdet, ihm ist zu kalt oder warm, es möchte auf den Arm, oder es braucht vielleicht einfach eine frische Windel. Bei der Suche nach dem Grund können Eltern eine Ursache bald ausschließen. Denn auf der weltgrößten Medizinmesse Medica wird jetzt die Lösung vorgestellt: die Smarte Windel.
Der Trick: In der Windel steckt ein Sensor, der Feuchtigkeit und Temperatur misst. Via Bluetooth bekommen Eltern dann die Information aufs Handy, dass die Windel gewechselt werden sollte. Das in verschiedenen Größen verfügbare Gerät kann an Windeln für Kinder und für Erwachsene eingesetzt werden. So ist das Produkt auch für Pflegeeinrichtungen interessant.
Die Smarte Windel ist nicht die einzige technische Neuheit auf der Medica. Denn die Messe mit 5200 teilnehmenden Unternehmen steht unter dem Motto Digitalisierung. „Medizinprodukte und Services ohne digitale Komponenten dürften künftig eher die Ausnahme als die Regel sein“, sagte Jörg Mayer, Geschäftsführer des Verbandes der Hightech-Industrie Spectaris.
Zu den smarten Neuheiten gehört auch ein Pflaster, das die Wunde nicht nur abdeckt, sondern auch heilt. Dabei stimulieren blaues und rotes LED-Licht die Blutzirkulation und die Gewebetemperatur, um den Wundheilungsprozess zu unterstützen. Das Pflaster gehört zur Kategorie der sogenannten „Wearables“, also den tragbaren Technologien. Für Sportler gedacht ist eine Maske, die das Atemgas misst und analysiert. Die Untersuchung eröffnet dem Anwender über eine App unter anderem, wie viele Kalorien sein Körper gerade verbrennt.
Apps und Smartphones sind für viele der Angebote wichtige Bausteine. Eine innovative Entspannungshilfe soll etwa gestressten Menschen durch Atemtraining beim Abbau der Anspannung helfen. Außerdem gibt es ein neues, digitales Therapiesystem für Menschen mit krankhafter Angst vor Spinnen. In dieser Therapie mit Hilfe von Datenbrille und tragbaren Sensoren tauchen die Spinnen nur in der virtuellen Realität auf. Das soll für Spinnen-Phobiker die Furcht vor dem Beginn einer Behandlung mindern.
Die Messe in Düsseldorf ist bis Donnerstag, 15. November, täglich von 10 bis 18 Uhr für Jedermann geöffnet. Die Tageskarte kostet im Online-Vorverkauf 25 Euro. (mit dpa)