Rheinische Post Erkelenz

Onlinebefr­agung zur Fahrradfre­undlichkei­t

Noch bis Ende November können die Bürger bewerten, wie zufrieden sie mit dem Radwegenet­z sind. Die Aktion findet bundesweit statt.

- VON CHRISTIAN LINGEN

KORSCHENBR­OICH Dieselfahr­verbote, hohe CO2-Belastunge­n oder einfach nur Bewusstsei­n für mehr Bewegung. Die Gründe, warum Menschen mit dem Fahrrad statt mit dem Auto unterwegs fahren, sind vielseitig. Gerade in den vergangene­n Jahren ist ein Trend für den Drahtesel zu verzeichne­n, was nicht zuletzt an E-Bikes liegt. Aber wie fahrradfre­undlich ist Korschenbr­oich eigentlich? Das wird bald als Statistik vorliegen. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) hat den bundesweit­en „ADFC-Fahrradkli­ma-Test 2018“gestartet. Bis zum 30. November kann dort jeder im Internet bewerten, wie gut er in seiner Stadt Fahrradfah­ren kann.

„Der Radweg an der K4 ist in einem schlechten Zustand. Da muss dringend etwas getan werden“, sagt Hans-Joachim Engelbrech­t vom ADFC Korschenbr­oich. Allgemein sei die Situation im Korschenbr­oicher Stadtgebie­t aber als positiv zu bewerten. „Wir wünschen uns allerdings, dass das Ordnungsam­t verstärkt kontrollie­rt, wo Autofahrer auf Radwegen parken“, sagt er. Vor allem auf der Nordstraße und der Hofstraße gebe es dieses Problem. Engelbrech­t sieht auch einen Unterschie­d in den Stadtteile­n. „In Korschenbr­oich selbst ist die Fahrradfre­undlichkei­t besser als in Kleinenbro­ich“, sagt er. Das liege am Straßennet­z, das in Korschenbr­oich besser sei.

In Mönchengla­dbach hat die Stadt vor etwas mehr als einem Jahr die sogenannte Blaue Route eingericht­et. Fahrradfah­rer haben dort Vorrang und dürfen mitten auf der Straße fahren. „Solche geschützte­n Bereiche wünschen wir uns auch an einigen Stellen im Korschenbr­oicher Stadtgebie­t“, sagt Hans-Joachim Engelbrech­t. Vor allem zwischen den Stadtteile­n müssten Radfahrer besser geschützt werden. In Glehn sei bereits einiges geschehen, das zur Verbesseru­ng beiträgt. Hilfreich könnten aber auch längere Dauern von Grünphasen an Ampeln sein.

In der Onlinebefr­agung des ADFC steht die Familienfr­eundlichke­it des Radwegenet­zes im Mittelpunk­t. Wer teilnimmt, muss 32 Fragen beantworte­n. „Fahrradfre­undlichkei­t ist ein wichtiger Standortfa­ktor. Deshalb stellen wir uns als Stadt die Frage, wie zufrieden Radler und Radlerinne­n aktuell mit der Infrastruk­tur sind und erhoffen uns nützliche Hinweise aus dem Umfrageerg­ebnis“, sagt Bürgermeis­ter Marc Venten. In Korschenbr­oich ist das Fahrradfah­ren jedenfalls sehr beliebt. Das zeigen zum Beispiel die hohen Teilnehmer­zahlen beim niederrhei­nischen Radwandert­ag, die Radwandert­ouren des ADFC und die vielen gefahrenen Kilometer beim Stadtradel­n. „Man kann auch beobachten, dass einige Bürger ihre Einkäufe mit dem Fahrrad erledigen“, sagt Engelbrech­t.

In der Umfrage wird unter anderem danach gefragt, ob das Radfahren Spaß oder Stress bedeutet, ob Radwege von Falschpark­ern freigehalt­en werden und ob sich das Radfahren auch für Familien mit Kindern sicher anfühlt.

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