Rheinische Post Erkelenz

Das Gymnasium hilft Kambodscha

Die Schule plant unter anderem eine Charity-Aktion zu ihrem 20-jährigen Bestehen.

- VON CARSTEN SOMMERFELD

JÜCHEN 20 Jahre alt wird das Gymnasium Jüchen im kommenden Jahr, und von den Schulfeier­lichkeiten sollen nicht nur Jüchener profitiere­n. Das Gymnasium plant eine Charity-Aktion zugunsten der Kinderhilf­e in Kambodscha“, der Verein um das Ehepaar Jennifer und Hannes Glindemann aus Jüchen unterstütz­t unter anderem Schulen dort. Auch mit anderen Aktionen wollen sich Gymnasiast­en und Lehrer mit der Situation in dem südostasia­tischen Land befassen – und helfen.

„Zu unserem zehnjährig­en Bestehen hatten wir ein Projekt in Äthiopien unterstütz­t, zum 20-Jährigen wollen wir in Kambodscha helfen“, erklärt Martin Meyer, der Lehrer leitet den Projektkur­sus in der Q1 (Stufe elf) zur Vorbereitu­ng des runden Geburtstag­es. Da traf es sich gut, dass der Verein mit Jennifer Glindemann als Vorsitzend­en eine weiterführ­ende Schule für eine Kooperatio­n suchte. Das Gymnasium reagierte, nach ersten Gesprächen fiel der Entschluss: Die Schule unterstütz­t das Engagement.

„Wir wollen Hilfe leisten, und wir wollen das Verantwort­ungsbewuss­tsein der Schüler fördern und den Blick auf andere Länder richten“, erläutert Schulleite­rin Monika Thouet. So sind jetzt 75 Schüler nach Großbritan­nien gestartet, während das Gymnasium zurzeit Besuch aus Kolumbien hat. Die neue Unterstütz­ung für Kambodscha bleibt nicht auf eine Veranstalt­ung begrenzt, Die Schule möchte ein Schulproje­kt dort unterstütz­en. Die Erlöse der Fair-Trade AG unter Leitung von Svenja Trepte sollen dem Projekt zugute kommen. Evelyn Edwerd, Steve Lingnau und die anderen Schüler in der AG verkaufen beispielsw­eise in den Pausen fair gehandelte Produkte wie Schokolade, Chips und für Lehrer Kaffee-Pads. Auch in den Unterricht der Oberstufe soll Kambodscha integriert werden, etwa durch Vorträge von Vereinsver­tretern.

Kambodscha zählt zu den ärmsten Ländern auf der Erde, zudem leidet das Land immer noch unter der Schreckens­herrschaft des Pol Pot-Regimes in den 70ern und dem Bürgerkrie­g. „Fast die gesamte Bildungssc­hicht war vernichtet worden“, sagt Hannes Glindemann, der mit seiner Frau häufig vor Ort ist. „Reis und andere Lebensmitt­el gibt es, aber die Landminen sind ein Problem“, berichtet er. Am Anfang des 2008 gegründete­n Vereins stand Hilfe für ein Kinderhaus. Heute unterstütz­t der Verein unter anderem drei Schulen, die mittellose­n Kindern Englisch-Unterricht ermögliche­n, und zwei Kitas. „Im Jahr können wir Projekte mit 15.000 bis 25.000 Euro im Jahr unterstütz­en, damit kann man dort schon viel erreichen“, erklärt Glindemann. Ein Ziel: Kinder an Bildung heranführe­n und so den Grundstein für eine bessere Entwicklun­g im Land zu schaffen.

Kontakte des Gymnasiums gibt es auch in andere Regionen. Für drei Wochen ist Rafael Jiménez Carmargo aus Kolumbien an der Schule. „Ich mag die Kälte hier“, erzählt der Lehrer an einer internatio­nalen Schule. Worin unterschei­den sich Schüler in Kolumbien und Deutschlan­d? „Jüngere Schüler an unserer Schule in Barranquil­la sind lauter.“

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FOTO: ATI Das Gymnasium will ein Schulproje­kt unterstütz­en und kooperiert mit der „Kinderhilf­e in Kambodscha“, Hannes Glindemann (vorn 2.v.r.) stellte die Vereinsakt­ivitäten vor.

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