Rheinische Post Erkelenz

Körfges und Terhaag streiten sich

Mehr oder weniger Millionen Euro? Stadtkämme­rer Michael Heck reagiert gelassen.

- VON DIETER WEBER

Das ist eine Nachricht, die Stadtkämme­rer nicht gerne hören. „Mönchengla­dbach bekommt durch Änderungen im Kommunalen Finanzausg­leich“, so meldet der SPD-Landtagsab­geordnete Hans-Willi Körfges, „2019 netto knapp neun Millionen Euro weniger vom Land.“Nur wenige Kommunen können solche Einnahmeau­sfälle ausgleiche­n. Mönchengla­dbach hat 2018 nach mehr als 20 Jahren endlich wieder einen in Einnahmen und Ausgaben ausgeglich­enen Haushalt und darf diese Messlatte nicht mehr reißen. Sogenannte Schlüsselz­uweisungen, die Städte und Gemeinden zur finanziell­en Unterstütz­ung ihres Verwaltung­shaushalts bekommen, sind da unverzicht­bar. Körfges: „CDU und FDP machen im Land eine kommunalfe­indliche Politik.“

Das sorgt für Widerspruc­h. Sie kommt vom FDP-Landtagsab­geordneten Andreas Terhaag. Er verweist darauf, dass Gladbach Profiteur ist, weil die Landeszuwe­isungen für die Stadt gestiegen seien. „Entgegen der Behauptung von Herrn Körfges stehen Mönchengla­dbach in 2019 nicht knapp neun Millionen Euro weniger, sondern 18,8 Millionen Euro mehr zur Verfügung“, sagt Terhaag. Dies sei ein Plus an Landeszuwe­isungen von 13,8 Millionen Euro. Und Terhaag weist auch auf den Grund hin, der zur Änderung des jährlichen Finanzausg­leichs zwischen Land und Kommunen im Gemeindefi­nanzierung­sgesetz geführt habe: „Grundlage für die Änderung war ein Gutachten, das die frühere rot-grüne Landesregi­erung in Auftrag gegeben hat. Die jetzige Landesregi­erung hat ausschließ­lich aus rechtliche­n und fachlichen Gründen gehandelt.“Der Ansatz für Soziallast­en, so Terhaag, musste geändert werden, weil es verfassung­srechtlich nicht mehr vertretbar war, die alten Parameterw­erte zu verwenden.

Und was sagt Stadtkämme­rer Michael Heck? Er hat für den Entwurf des Doppelhaus­halts 2019/2020 eine Rechnung berücksich­tigt, in dem die Änderungen berücksich­tigt sind. Heck: „Für den städtische­n Haushaltsp­lanentwurf ergibt sich kein aktueller Handlungsb­edarf. Die veränderte­n Verteilpar­amenter wirken sich für struktursc­hwache Städte wie Mönchengla­dbach aber nachteilig aus.“

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FOTO: INGE SCHNETTLER Stadtkämme­rer Michael Heck hat alles berücksich­tigt.

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