Langzeitarbeitslose wirkungsvoll unterstützen
HEINSBERG (RP) „Es gibt im Kreis Heinsberg trotz des spürbaren Rückgangs der Arbeitslosigkeit nach wie vor eine große Zahl Langzeitarbeitsloser, die ohne besondere Unterstützung absehbar keine Chance auf Aufnahme einer Beschäftigung haben“, beschreibt Landrat Stephan Pusch die Situation. Im Kreis Heinsberg waren im Oktober 2018 insgesamt 6662 Menschen arbeitslos gemeldet, davon 4063 Arbeitslose in der Grundsicherung nach SGB II (Sozialgesetzbuch II).
Mit dem 2019 in Kraft tretenden Teilhabechancengesetz werden zwei neue Instrumente eingeführt, mit denen die Förderung sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung von arbeitsmarktfernen Personen bei öffentlichen Arbeitgebern, sozialen Einrichtungen aber auch in der freien Wirtschaft noch wirkungsvoller unterstützt werden soll.
Landrat Stephan Pusch, Christian Trox, Geschäftsführer des Jobcenters und die Sozialdezernentin des Kreises, Daniela Ritzerfeld, sind sich einig: „Wir haben im Kreis Heinsberg anteilig Mittel aus dem Vier-Milliarden-Euro-Topf zur Verfügung. Diese Mittel wollen wir zielgerichtet einsetzen und so frühzeitig wie möglich einsteigen.“
Nach dem derzeitigen Informationsstand wird davon ausgegangen, dass durch das Jobcenter Kreis Heinsberg ab dem kommenden Jahr rund 90 Arbeitsplätze dadurch gefördert werden könnten. Kernelemente des Teilhabechancengesetzes Christian Trox Geschäftsführer Jobcenter Heinsberg sollen die „Teilhabe am Arbeitsmarkt“und die „Eingliederung von Langzeitarbeitslosen“durch die Förderung von sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen sein.
Die Fördermöglichkeiten sind recht großzügig. Im Bereich „Teilhabe am Arbeitsmarkt“werden Menschen gefördert, die das 25. Lebensjahr vollendet haben und besonders lange, mindestens sechs der letzten sieben Jahre, Leistungen nach dem SGB II („Arbeitslosengeld II“) erhalten haben. Hier sind neben großzügiger Förderung auch eine begleitende Betreuung und Qualifizierung vorgesehen. Im Bereich „Eingliederung von Langzeitarbeitslosen“stehen Menschen im Fokus, die seit mindestens zwei Jahren arbeitslos sind. Auch hier sind eine begleitende Betreuung und Qualifizierungsmaßnahmen vorgesehen.
„Potenzielle Bewerber gibt es genug, da sind wir gut vorangekommen“, bestätigt Christian Trox, „was fehlt, sind Einstellungsmöglichkeiten. Und genau für diese wollen wir jetzt werben.“Landrat Stephan Pusch fügt hinzu: „Es wäre sehr schön, wenn die kommunalen Arbeitgeber hier mit gutem Beispiel vorangehen. Der Kreis sieht sich hier in der Pflicht und ich würde mich freuen, wenn sich die zehn Städte und Gemeinden anschließen.“Natürlich sind auch andere Arbeitgeber wie soziale Einrichtungen oder Firmen aus der freien Wirtschaft angesprochen.
Landrat Pusch appelliert an die Arbeitgeber im Kreis Heinsberg, insbesondere aber an die Bürgermeister: „Wir müssen diesen Menschen eine Perspektive zur Teilhabe bieten und wir können es jetzt dank dieser umfassenden Förderprogramme auch.“Interessierten Arbeitgebern steht der Bereichsleiter für Markt und Integration, Harald Heffels, Tel. 02452 9762302, zur Verfügung. Weitere Informationen auf www.jobcenter-kreis-heinsberg.de.
„Was fehlt, sind Einstellungsmöglichkeiten. Und genau für diese wollen wir jetzt werben“