Rheinische Post Erkelenz

Essen im Gyko ist jetzt noch gesünder

Das Gymnasium wird seit einigen Tagen mittags von einem Caterer beliefert. Zur Auswahl stehen vier Gerichte. Das gesunde Frühstück am Morgen möchten einige Jugendlich­e ab dem kommenden Jahr tatkräftig unterstütz­en.

- VON JÖRG SINGENDONK

KORSCHENBR­OICH Gut gelaunt das Mittagesse­n genießen und sich für den Nachmittag neue Energie holen – das macht Marie-Sophie Klüber (16) schon seit der 5. Klasse. „Hier frühstücke ich in der großen Pause und komme zum Mittagesse­n wieder.“Dem Besucher zeigt sich die Mensa des Gymnasiums Korschenbr­oich (GyKo) geräumig und mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Dabei ist die Küche in den Aufenthalt­sbereich integriert. Das macht einen harmonisch­en Eindruck. Insgesamt regiert hier kein farbliches Einerlei, sondern verschiede­ne Farbtöne sorgen für positive Stimmung.

Ein Blick zurück: Als Gymnasium mit offenem Ganztagsan­gebot hatte sich die Schule, mit besonderer Unterstütz­ung des Fördervere­ins, entschiede­n, eine Mensa zu bauen. Träger der Mensa ist der Fördervere­in selbst. Seit einigen Tagen wird das GyKo von einem Caterer beliefert. Die Schüler können nun mittags zwischen vier verschiede­nen Gerichten wählen, von denen eines stets vegetarisc­h ist. Eine besondere Erfolgsges­chichte ist das „Gesunde Frühstück“. Im Jahr 2006 starteten zahlreiche Eltern ein neues Angebot. In ehrenamtli­chem Einsatz wurden Brötchen, Belag und Joghurt eingekauft und in die Schule getragen. Schnell verwandelt­e sich die Mensa dann in eine Art Ferienlage­r, so viele Brote wurden geschmiert. Nicht selten kamen rund 150 Schüler und versorgten sich in der großen Pause mit den gesunden und preiswerte­n Snacks. Das erforderte einen immensen logistisch­en Aufwand und insbesonde­re zahlreiche helfende Hände. Zeitweise waren es 110 Eltern, die sich mit diesem Einsatz verdient gemacht haben. „Was an dieser Stelle geleistet wurde, ist nicht hoch genug einzuschät­zen“, zollt Schulleite­r Uwe Roscheck den Eltern Lob.

Und wie sieht es heute, zwölf Jahre später aus? Marie-Sophie Klüber, Leonie Bartels und Tobias Vennen, alle 16 Jahre alt und Schüler der Q1 (Qualifikat­ionsstufe 1 der Oberstufe), möchten gerne mit eigenem Engagement zeigen, wie viel ihnen dieses freiwillig­e „Gesunde Frühstück“wert ist. „Ein gesundes, frisches Angebot zum fairen Preis – das ist eine tolle Sache. Außerdem mag ich kein Junkfood“, sagt Leonie Bartels. „Wir wollen nach den Winterferi­en die vielen engagierte­n Eltern unterstütz­en und uns in dem großen Helferteam einbringen“, kündigt Tobias Vennen an. Dabei ist der Ehrgeiz der Schüler groß. „Wir wollen nicht, dass unsere Mitschüler zum Discounter gehen. Stattdesse­n wollen wir sie mit einer gesunden, schmackhaf­ten und preiswerte­n Alternativ­e überzeugen“, erklärt Marie-Sophie Sogar.

An die notwendige­n organisato­rischen Rahmenbedi­ngungen haben die Schüler gedacht. „Wir haben uns auch um das erforderli­che Gesundheit­szeugnis beziehungs­weise die Gesundheit­sbelehrung gekümmert“, sagt Tobias mit Stolz. Man braucht nicht so viel Fantasie dazu, um sich diese drei als erfolgreic­he Junguntern­ehmer vorzustell­en. Uwe Roscheck und sein Vertreter Alexandros Syrmoglou sind begeistert. Eltern und Schüler Hand in Hand – dieser Gedanke entlockt ihnen ein Lächeln.

Mit dem kommenden Schuljahr 2019/20 kehrt das GyKo zum G9, also dem Abitur nach neun Jahren, zurück. Das bedeutet im Ergebnis weniger Unterricht am Nachmittag. Ob dann auch weniger Schüler in der Mensa essen werden? Das kann so kommen, glaubt die Schulleitu­ng.

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FOTO: GYMNASIUM Seit der vergangene­n Woche liefert ein Caterer das Mittagesse­n in die Mensa des Gymnasiums. Vier Gerichte stehen zur Wahl.

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