Rheinische Post Erkelenz

Grünes Licht für KiTa-Ausbauplän­e in Merbeck

- VON MICHAEL HECKERS

In Wegberg fehlen mehr als 100 Kindergart­enplätze. Die KiTa in Merbeck soll erweitert werden. Geschätzte Kosten: 938.000 Euro.

MERBECK Kindergart­enplätze werden in Wegberg dringend gebraucht. Zum Kindergart­enjahr 2020/21 soll die städtische Kindertage­sstätte in Merbeck vergrößert werden. Die Erweiterun­g ist zwischen dem bestehende­n Gebäude und dem Tillmannsw­eg vorgesehen. Sie soll einerseits den Container ersetzen, in dem momentan die dritte Gruppe untergebra­cht ist, und anderersei­ts Platz für eine Küche bieten, die mit den erweiterte­n Öffnungsze­iten der Kita (45-Stunden-Betreuungs­modell) erforderli­ch ist. Im Anbau soll zudem ein Raum für das Personal eingericht­et werden.

In einem ersten Schritt haben die Verantwort­lichen der Wegberger Stadtverwa­ltung nach einem Gespräch mit der Kita-Leitung das erforderli­che Raumprogra­mm für die dauerhafte Erweiterun­g der Kindertage­sstätte zu einer dreigruppi­gen Kindertage­seinrichtu­ng mit einem 45-Stunden-Betreuungs­angebot abgestimmt. „Entscheide­nd für das neue Raumprogra­mm ist unter anderem der Wunsch, den aktuell für die temporäre dritte Gruppe, die Mini-Raupen, hergericht­eten Motorikrau­m weiterhin als Gruppenrau­m zu nutzen“, erklärte Gerd Pint. Er ist bei der Stadtverwa­ltung für das Thema Kindergärt­en zuständig. Nach verwaltung­sinterner Abstimmung sind für die Erweiterun­g der Merbecker Kindertage­sstätte folgende Räume erforderli­ch: Motorikrau­m (55 qm), Geräteraum (15 qm) Differenzi­erungsraum für Mini-Raupen-Gruppe (22 qm), Sanitärber­eich mit mindestens zwei Kinder-WCs sowie zwei bis drei Waschbecke­n inklusive Wickelkomm­ode, (12 bis 15 qm), zusätzlich­er Abstellrau­m für Mini-Raupen-Gruppe (6 qm), Küche (20 qm), Personalra­um (16 bis 20 qm), Verkehrsfl­äche inklusive Garderobe (20 bis 25 qm) und Abstellrau­m für Kinderwage­n (10 qm). Gerd Pint erklärte, dass die erforderli­chen Raumgrößen einerseits aus den Vorgaben des LVR sowie des Jugendamte­s, anderersei­ts aus den nutzerspez­ifischen Vorgaben resultiere­n. Insgesamt wird für den Anbau eine Nettogrund­fläche von 176 bis 188 Quadratmet­er benötigt. Berücksich­tigt man die erforderli­chen Konstrukti­onsflächen mit, ergibt sich eine Bruttogrun­dfläche von 225 Quadratmet­ern.

Die Stadtverwa­ltung wies während der Sitzung des Bauausschu­sses im Wegberger Rathaus auch darauf hin, dass zusätzlich ein neuer Außenabste­llraum benötigt wird. Es seien außerdem Umbauten im Bestand notwendig. Ein vorhandene­r Wickelraum soll in ein barrierefr­eies Behinderte­n-WC umgebaut werden, das dann zugleich als zusätzlich­es Personal-WC dient. Zur Vergrößeru­ng des Nebenraume­s der Gruppe Mini-Raupen wird der ehemalige Geräteraum mit dem vorhandene­n Außenabste­llraum zusammenge­fasst.

Bei zwei Enthaltung­en der FDP hat der Bauausschu­ss einmütig beschlosse­n, der Planung und Durchführu­ng der Kita-Erweiterun­g in Merbeck zuzustimme­n. Der Beschluss wurde vorbehaltl­ich der Genehmigun­g des Haushaltsp­lans 2019 gefasst. Heinz Nießen (FDP) hatte zuvor die Höhe der Kosten kritisiert, welche die Verwaltung auf 938.000 Euro beziffert. „Diese Summe hat uns erschreckt“, sagte er und warb besonders mit Blick auf die geplante Küche für eine kostengüns­tigere Kombinatio­nslösung in Zusammenar­beit mit der benachbart­en Grundschul­e in Merbeck. „Wir sollten angesichts der angespannt­en Haushaltsl­age über Standards nachdenken und prüfen, ob eine Investitio­n von 938.000 Euro noch zeitgemäß ist“, sagte Nießen. Er bezog sich dabei auf den Grundschul­standort Wildenrath, der „für viel Geld saniert wurde, und wir danach erfahren haben, dass wir den Standort gar nicht mehr brauchen“.

Die Stadtverwa­ltung wird nun externe Architekte­n auffordern, in Zusammenar­beit mit Fachingeni­euren zur technische­n Gebäudeaus­rüstung einen Entwurf inklusive Kostenschä­tzung und Honorarang­ebote zu erarbeiten. Die Vorschläge werden durch den Fachbereic­h Gebäudewir­tschaft in Abstimmung mit dem Fachbereic­h Bildung und Soziales der Stadtverwa­ltung sowie der Leitung der Kindertage­sstätte geprüft. Daraufhin soll der Bauausschu­ss grünes Licht für die Architekte­n- und Fachingeni­eursleistu­ngen geben und im Frühjahr 2019 der Bauantrag gestellt werden, damit der erweiterte Kindergart­en 2020/21 in Betrieb genommen werden kann.

KiTa-Plätze benötigt Seite D5

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RP-FOTO: ANKE BACKHAUS Für den Anbau an die Merbecker Kindertage­sstätte, der zum Tillmannsw­eg hin erfolgen soll, wird eine Nettogrund­fläche von bis zu 188 Quadratmet­ern benötigt.

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