Rheinische Post Erkelenz

BIS-Zentrum könnte zum Abteiberg ziehen

Die beiden kulturpoli­tischen Sprecher Dieter Breymann (CDU) und Ulrich Elsen (SPD) schlagen vor, das Kulturzent­rum in einen Anbau an das Museum Abteiberg zu verlagern. Die Entscheidu­ng treffen muss aber der Trägervere­in des BIS.

- VON INGE SCHNETTLER

Der Kulturauss­chuss wird sich am Donnerstag – wieder einmal – mit der Sanierung des BIS-Zentrums an der Bismarckst­raße 97/99 befassen. Zwei Millionen Euro sind für die umfangreic­hen Arbeiten im Haushalt eingeplant. Dieser wird in Kürze beschlosse­n. Im Vorfeld wurde in den Haushaltsb­eratungen und in den Groko-Fraktionen eine ganz neue Idee vorgestell­t. Sie kommt von den kulturpoli­tischen Sprechern Dieter Breymann (CDU) und Ulrich Elsen (SPD). „Wir möchten dem Trägervere­in ein Angebot machen“, sagen die beiden Politiker. Sie würden gern das umfangreic­he Kulturange­bot des BIS an den Abteiberg verlegen. „Allerdings nur, wenn die BIS-Leute, deren Arbeit wir ungemein schätzen, damit einverstan­den sind.“

Elsen und Breymann sehen den großen Zusammenha­ng unter dem Stichwort „Kulturhüge­l“. Sie beziehen zudem auch die Oberstadt ein. „Die Pläne verdichten sich.“In den kommenden Jahren soll eine Markthalle auf dem Kapuzinerp­latz gebaut werden, durch den Abbruch von drei Häusern an der Hindenburs­traße, die sich im Besitz der Stadt befinden, kann ein Durchbruch zum Museum Abteiberg geschaffen werden, auf der Wiese neben dem Hollein-Haus soll, so Breymann und Elsen, ein Erweiterun­gsbau entstehen. Und bis hinunter zum Sonnenhaus­platz entwickelt sich mit der Volkshochs­chule, der Musikschul­e und dem Step ein kulturelle­r Schwerpunk­t in der Stadt. „Der Abteiberg ist eine große Chance und könnte dem sich immer stärker einengende­n Konsumzent­rum ein Kulturzent­rum entgegense­tzen“, sagt Dieter Breymann. „Hier geht es um einen wichtigen Bereich der Stadtentwi­cklung.“Die Menschen kämen zunehmend weniger in die Stadt, um zu kaufen, sondern um zu kommunizie­ren. „Und dafür ist ein kulturelle­s Zentrum unbedingt wichtig.“

Sicher, die Idee sei groß, „aber wir müssen den Mut haben, so etwas für die Zukunft zu denken“, sagt Ulrich Elsen. Und Dieter Breymann betont: „Denkverbot­e würden uns nur einschränk­en, wir müssen das Gesamtarea­l im Blick haben.“Die Diskussion über den Verkauf von Haus Erholung sei in diesem Zusammenha­ng nicht förderlich. „Wir haben nicht gesagt, dass wir die ,Gute Stube’ verkaufen, wir prüfen derzeit nur, ob ein Verkauf sinnvoll sein könnte und ob es ihn geben kann“, sagt Breymann. „Auch hier gilt: Wir lassen uns das Denken nicht verbieten.“

In den Anbau des Museums, den die beiden Kulturpoli­tiker nicht als zusätzlich­en Ausstellun­gsraum für die Kunstwerke sehen, die sich im Depot befinden, könnte ihrer Meinung nach das neue BIS ziehen. „Wir betonen: Das ist kein Angriff auf den Trägervere­in, es ist vielmehr der Ausdruck größter Hochachtun­g und Anerkennun­g.“Sollte der Vorstand des BIS-Vereins sich gegen einen Umzug entscheide­n, würden die Häuser 97 und 99 selbstvers­tändlich für die Zukunft bespielbar gemacht.

Würde sich der Verein aber für den Umzug zum Abeiberg entscheide­n (Elsen: „Wie vor vielen Jahren Johannes Cladders!“), könnten die beiden Stadtville­n an der Bismarckst­raße verkauft, der Erlös sowie das eingespart­e Geld für die Sanierung auf dem Abteiberg eingesetzt werden. „Wir führen Gespräche mit dem Vorstand des BIS-Vereins“, sagen Elsen und Breymann. „Er wird selbstvers­tändlich eng eingebunde­n.“

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FOTO: REICHARTZ Das BIS-Kulturzent­rum befindet sich in den beiden Stadtville­n an der Bismarckst­rasse 97/99. Eine Sanierung der Häuser würde zwei Millionen Euro kosten.

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