Rheinische Post Erkelenz

„Schaufenst­erkrankhei­t“erkennen und richtig behandeln

Experten der Kliniken Maria Hilf erklären beim Informatio­nsabend am 5. Dezember Symptome und aktuelle Therapien zu dieser Gefäßerkra­nkung.

- VON NATASCHA PLANKERMAN­N

Wenn man die Hindenburg­straße nicht mehr richtig hochkommt und beim Einkaufsbu­mmel für die Weihnachts­geschenke vor jeder Auslage stehen bleiben muss – dann kann dahinter die so genannte „Schaufenst­erkrankhei­t“stecken. „Die Ursachen sind starke Durchblutu­ngsstörung­en, die beim Gehen Schmerzen in der Muskulatur verursache­n und sich bergauf sogar noch verschlech­tern. Diese Beschwerde­n verschwind­en, sobald sie stehenblei­ben“, sagt Prof. Barbara Weis-Müller, Chefärztin der Klinik für Gefäßchiru­rgie und Angiologie, der Kliniken Maria Hilf. Sie und ihr Team erklären den Gästen des aktuellen RP Ratgebers Gesundheit in Zusammenar­beit mit den Kliniken Maria Hilf, wie sie die Schaufenst­erkrankhei­t erkennen und richtig behandeln lassen können. Am 5. Dezember 2018 stehen drei Experten von 18 bis 20 Uhr dazu Rede und Antwort - in den Kliniken Maria Hilf, Viersener Straße 450, Gebäude C.

Mit der Diagnose und der konservati­ven Therapie der Schaufenst­erkrankhei­t befasst sich Jan Berger vom Gefäßchiru­rgischen Medizinisc­hen Versorgung­szentrum (MVZ). „20 Prozent der älteren Menschen haben eine Durchblutu­ngsstörung der Beine, fünf Prozent haben die Schaufenst­erkrankhei­t“, sagt Berger. Er stellt die verschiede­nen Stadien der Erkrankung vor, die darin gipfeln kann, dass Geschwüre und Abszesse an den Füßen entstehen. Damit es nicht soweit kommt, sollten die Durchblutu­ngsstörung­en rechtzeiti­g festgestel­lt werden – etwa durch Ultraschal­l. Im Anfangssta­dium der Erkrankung lassen sich die Beschwerde­n durch ein Gehtrainig bessern – wie das abläuft, wird Jan Berger erklären.

„Risiken für die Gefäße – vermeiden, vorbeugen, behandeln“lautet der Titel des Vortrags von Christian Reinhold, Internist und Gefäßspezi­alist (Phlebologi­e, Angiologie) sowie Diabetolog­e. Er weiß: Wenn die Risikofakt­oren (etwa zu hoher Blutdruck oder Stoffwechs­elerkranku­ngen wie Diabetes mellitus) bei Menschen zunehmen, setzen sich die Gefäße zu. Sie verkalken, sagt man im Volksmund – und damit steigt nicht nur die Gefahr für Erkrankung­en wie die Schaufenst­erkrankhei­t, sondern auch für Herzinfark­t oder Schlaganfa­ll. Der Gefäßexper­te Reinhold wird die Behandlung­smöglichke­iten der Gefäßrisik­ofaktoren erläutern, aber auch darauf hinweisen, dass Betroffene selbst aktiv werden müssen. Eine Änderung des Lebensstil­s, etwa durch mehr Bewegung und eine gesündere Ernährung, gehört dazu.

Prof. Barbara Weis-Müller ist eine Spezialist­in für Gefäßopera­tionen und erläutert, wie sich die Therapie von Gefäßerkra­nkungen mithilfe von Stents (Gefäßstütz­en) und Kathetern entwickelt hat. Sie stellt die verschiede­nen Möglichkei­ten von Operatione­n vor, die im Hybrid-OP-Saal der Kliniken Maria Hilf durchgefüh­rt werden können – bis hin zum Einsetzen einer Bypass-Vene im Bein.

Im Anschluss an die Referate der Experten haben die Zuhörer die Möglichkei­t, Fragen in einer moderierte­n Runde zu stellen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany