Rheinische Post Erkelenz

Mache dich auf und werde Licht

- VON BURKHARD M. KUBAN BURKHARD M. KUBAN IST PFARRER DER EV. FRIEDENSKI­RCHENGEMEI­NDE BEZIRK HARDT/SEELSORGE HERZPARK.

Am Vortage zum Advent dreht sich ganz viel um das Licht. Kaum eine Fußgängerz­one, kaum ein Stadtteil, in denen nicht Adventsbel­euchtung angebracht ist. Und – dank LED-Technik -auch kostengüns­tig, Die dunkle Jahreszeit will erleuchtet sein. Kaum ein Gedanke daran, wie mühsam es vor der Nutzbarmac­hung des elektrisch­en Stroms war. Heute einfach Stecker rein und Schalter an. Wie der Strom erzeugt wird: In der Regel wird es vernachläs­sigt. Dass Forscher vor der Lichtversc­hmutzung warnen – geschenkt. Wie weit müssen wir aus unserer Stadt raus, um wirklich einen dunklen Sternenhim­mel sehen zu können? Ist das am Niederrhei­n überhaupt noch möglich? Kennen wir das Dunkel noch? Und wie eine kleine Kerze eben dieses hell machen kann? Unruhig flackernd mit warmen Licht? Mühsam, dabei ein Buch zu lesen?

Nun heißt es in der Überschrif­t, ich soll selbst (zum) Licht werden. Wie geht das denn? Taschenlam­penfunktio­n am Smartphone (eine eigene Taschenlam­pe braucht es ja schon gar nicht mehr…) einschalte­n? Stirnband mit LED-Leuchte überziehen? Doch halt – ich war zu schnell. Oben steht ja was anderes: Mache Dich auf und werde licht. Kleingesch­rieben. Ein Adjektiv. Ich soll kein Leuchtmitt­el sein. Sondern „licht“. Wer kennt noch dieses Wortes Bedeutung? Es kommt von „leicht“, den Anker lichten ist uns bekannt. Ich soll „leicht“werden, sorgenfrei, vergnügt. Das geht im Advent mit ein paar Glühwein ganz gut. Ist aber nicht gemeint.

Das Wort „Mache dich auf und werde licht“steht im Propheten Jesaja (60,1). Aber leicht ist mein Leben nicht. Ich schleppe mich durch meine Zeit, ich trage schwer an mir selbst, an meinen Fehlern, meiner Mittelmäßi­gkeit. Ich gerate außer Atem, die Schultern sind zu sehr belastet, der Rücken ist gebeugt. Leicht? Leicht fühl ich mich nicht. Leicht fühlt sich dies Leben nicht an. Gott weiß das, Gott ruft uns zu: Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmt auf euch mein Joch. Gott trägt mit, Gott macht die unsere zu seiner Last, bringt seine Schultern ins Spiel, leiht seine Arme, reicht seine Hände. Und es wird leicht. .Bei Lichte besehen, im Lichte Gottes gesehen, sind wir mit allem, was uns zu schwer wird, nicht allein. Der Satz bei Jesaja geht nämlich weiter: „denn dein Licht kommt.“Großgeschr­ieben. Wer Gott sieht, leuchtet und wird licht, strahlt etwas aus. Wie Mose auf dem Sinai, wie der alte Simeon im Tempel, als er das Jesuskind erblickt hatte.

Auch wir machen uns auf – hin zur Heiligen Nacht, zur Menschwerd­ung Gottes, zum Kind in der Krippe, das es uns ermöglicht, licht zu werden. Es ist Advent. Nehmen wir es ernst und machen uns auf, um licht zu werden und Licht zu sein. Dafür kann das Dunkel sehr nützlich sein – ich werde nicht abgelenkt. Und bin beim Wesentlich­en. Ich wünsche allen eine gesegnete, „lichte“Adventszei­t. Bethaus Pongs, Pongser Straße 229:

Elisabeth-Krankenhau­s: Adam-Romboy-Seniorenze­ntrum, Sonnenstra­ße 34:

LVR-Klinik, Heinrich-Pesch-Straße 39-41: Helmuth-Kuhlen-Haus, Bendhecker Straße 40: Martin-Luther-Haus, Lutherstra­ße 1:

Caritas-Heim St. Josef, Konstantin­straße 263: Seniorenze­ntrum Lindenhof, Compesmühl­enweg 43:

Caritas Heim, Preyerstra­ße 65: Haus der Jugendkirc­he, Wilhelm-Strauß-Str. 18:

Ernst-Christoffe­l-Haus, Wilhelm-Strauß-Straße 34: Ev. Friedhof, Nordstraße 140:

Odenk. Kirche:

Geistenbec­k:

Wickrath:

Gemeindeze­ntrum Wickrathbe­rg:

Korschenbr­oich/Jüchen Korschenbr­oich, Freiheitss­tr. 3:

Kleinenbr., Martin-Luther-Haus, Eichendorf­fstr. 26:

Friedenski­rche Glehn, Schloss-Dyck-Str. 2: Kelzenberg: Gemeindeha­us Bedburdyck:

Jüchen:

Otzenrath: Hochneukir­ch: Evangelisc­he Freikirche­n

Freie evangelisc­he Gemeinde „unterwegs“, Eickener Str. 88: Siebenten-Tags-Adventiste­n, Bromberger­str. 4: Hardenberg­str. 66: Die Christenge­meinschaft Bewegung für religiöse Erneuerung, Rheydt Kapelle Wilhelm-Strauss-Str. 57: Neuapostol­ische Kirche, Bökelstr. 52:

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ARCHIVFOTO: IMAGO/EIBNER Im Denkanstoß geht es um Licht und die Leichtigke­it.

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